REUTLINGEN.
»Natürlich hoffen wir auf viel Sonne und wenig Regen dieses Jahr«, sagte Nicole Ittner. Während ihre Mitarbeiterin Samantha Ruckaberle gemeinsam mit ihrer Mutter einen Tanz zu bassigen Beats wagte, erwähnte die Hausleiterin des Jugendcafés, dass von nun an bis September keine Schließwoche geplant sei. Wer Lust hat, kommt und entspannt.
Dienstag bis Samstag hat das Gerber-Häusschen geöffnet. WLAN gebe es selbstverständlich immer. »Das ist ganz elementar, wenn die Kids hier sitzen«, weiß die Sozialpädagogin. Sowohl bekannte wie auch neue Gesichter habe sie bereits letztes Jahr angetroffen. »Menschen, die auf den Bus warten, schauen auch oft vorbei«. Die Saison müsse jetzt erst einmal anlaufen, aber das Café werde gut angenommen, da sei sie sich sicher, so Ittner. Erst seit letztem Jahr gibt es diese Sommerresidenz.
Jugendliche, die Interesse daran haben, sollen in naher Zukunft über die Ausgrenzung und Verfolgung von Sinti- und Roma informiert werden. »Direkt hier vor Ort, am besten in kleinen Gruppen von fünf Kids, die sich dann gut einfühlen können«, erklärte Ittner. »In die Situation der Familie Reinhardt damals.« Schautafeln informieren zusätzlich über die Vergangenheit des geschichtsträchtigen Hauses am Fluss. Im Stadtplan der App »Orte der NS-Zeit in Reutlingen« sei das Gerberhäusle übrigens auch zu finden, erklärte Ittner.
Während die Gäste das erste Mal in diesem Jahr unterm Dach des Häuschens kühle Getränke und Snacks im Schatten genossen – oder im Liegestuhl der Hitze frönten – ging es auf der Schotterfläche des Bürgerparks und seinen Wiesen um Spiel und Sport. »Bastille«, »Ariba«, »Jugendhaus Hohbuch« und das »Jugendhaus Orschel-Hagen« hatten eine Abenteuerlandschaft für Jung und Alt aufgebaut – nicht nur Grasskier, Slackline und Tischtennisplatte wurden rege genutzt. (GEA)