REUTLINGEN. Im Kreis Reutlingen sorgten höhere Einkommensgrenzen und neue Wohngeldsätze als Zuckerle zur Bundestagswahl 2016 bis zum 31. Dezember 2016 für einen Anstieg der Wohngeldempfänger auf 1 366 mit Wohngeld unterstützte Haushalte. Im Jahr zuvor waren es 875. Das betrifft einerseits Menschen, die an der Miete zu knabbern haben oder die andererseits mangels Einkommen mit dem Unterhalt des Häusles Probleme haben.
Im Kreis Reutlingen lag das durchschnittliche Wohngeld zuletzt bei 156 Euro. Das reichte in der Bundesliga der Wohngeldhaushalte zu Platz 163 unter 405 ausgewerteten Städten und Kreisen inklusive Stadtstaaten. Spitzenreiter ist der Kreis Offenbach in Hessen. Dort liegt das durchschnittliche Wohngeld bei 233 Euro.
Dass die Menschen im Kreis Offenbach mehr als die im Kreis Reutlingen bekommen, liegt nicht daran, dass sie besonders arm sind. Sondern daran, dass sie arm dran sind, weil ihre Mieten besonders hoch sind. Denn je nach Kreis oder Ort und lokalen Mieten gelten Mietenstufen und Höchstbeträge, die den Betrag bestimmen, bis zu dem die Miete durch das Wohngeld bezuschusst wird. Ein Beispiel: Für zwei Personen in der höchsten Mietenstufe 6 sind bis zu 633 Euro Miete zuschussfähig. In der niedrigsten Stufe sind es 378 Euro. Wohlgemerkt, das ist die Miete, nicht der Zuschussbetrag.
Nach den Daten des Statistischen Landesamtes wurden 1 288 Haushalte bei der Miete unterstützt (152 Euro im Monat), 78 Haushalte erhielten Lastenzuschuss (212 Euro pro Monat). Sie hatten also ein eigenes Häuschen oder Wohnung.
Der Einzelbetrag läppert sich: Insgesamt wurden im Kreis Reutlingen 2016 2,56 Millionen Euro ausbezahlt. (2015: 1,16 Millionen Euro). 2010 hatte das durchschnittliche Wohngeld bei uns noch bei 135 Euro gelegen und 2 073 Haushalte wurden mit 3,36 Millionen Euro unterstützt. (zds.)