REUTLINGEN. Mit einem Warnstreik am heutigen Vormittag haben Angestellte privater Omnibusunternehmen ihrer Forderung nach einer betrieblichen Altersvorsorge für ausnahmslos alle Busfahrer Nachdruck verliehen. Von 9 bis 12 Uhr herrschte deshalb Stillstand im Fuhrpark der Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft (RSV). Viele Chauffeure hatten ihre rollenden Riesen in Haltebuchten abgestellt und verbrachten die dreistündige Arbeitsniederlegung wartend hinterm Steuer.
Buchstäblich Flagge zeigen und Gespräche anbieten
Ein rund 30-köpfiges Grüppchen Warnstreikender hatte sich allerdings am Zentralen Omnibusbahnhof versammelt, um buchstäblich Flagge zu zeigen und gegebenenfalls mit Passanten ins Gespräch zu kommen. Unter den Anwesenden waren neben Verdi-Gewerkschaftssekretärin Anne Zerr auch der RSV-Betriebsratsvorsitzende Joachim Schenk sowie Christoph Zemela als Mitglied der Tarifkommission. Alle betonten sie, dass sich ihr Protest nicht gegen die Fahrgäste, sondern explizit an die Adresse des Verbands Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) richtet.
Prostest gegen inakzeptable Hinhaltestrategie
Dieser praktiziere nämlich eine inakzeptable Hinhaltestrategie und drücke sich vor den im jüngsten Manteltarifvertrags festgeschrieben Verhandlungsgesprächen zur Altersabsicherung und damit zur Aufhebung einer aktuell existierenden Zwei-Klassen-Gesellschaft. Zumal momentan nur Fahrer mit Altverträgen in den Genuss einer verbrieften Rentenaufbesserung kommen. Neulinge schauen diesbezüglich (noch) in die Röhre. Zum Vergleich: Bei der RSV gibt es Stand heute 40 Altbeschäftigte. Ihnen stehen 140 Kollegen gegenüber, die, so Verdi, von Altersarmut bedroht sind. (GEA)