OFERDINGEN/GÖNNINGEN. Es waren die Feste der Vereine am vergangenen Wochenende. »Von Oferdingern für Oferdinger«, sagte etwa Timo Linhart, der nicht nur der Vorsitzende das Schwäbischen Albvereins im Ort ist, sondern auch noch der Organisator des Dorffestes - also die Person, die man fragt, wenn man irgendwas wissen muss. »Hast Du eine Zange in deinem Auto«, wurde Linhart etwa kurz nach dem Startschuss des Festes gefragt.
Der Organisator des Festes wusste alles. Auch, wie viele Vereine sich denn nun am Wochenende am Dorffest beteiligt hatten. Genau acht waren es in Oferdingen. In Gönningen sogar elf, wie Christel Pahl bei der Begrüßung in brütender Hitze zwischen Lokschuppen und Feuerwehrhaus ausführte.
Es sei ihr letztes Dorffest, das sie als Bezirksbürgermeisterin eröffnen dürfe, sagte Pahl. Nach 15 Jahren im Amt höre sie auf. »Danke für das Vertrauen, für die Unterstützung, für die Gemeinschaft«, sagte sie. »Es war mir eine Ehre, unserem Stadtbezirk vorstehen zu dürfen.« Alle sieben Bezirksgemeinderäte, die erneut kandidiert hatten, seien wieder gewählt worden. »Das zeigt doch, dass ihre Arbeit nicht ganz so schlecht gewesen sein kann.«
Am Samstag aber wollten die Gönninger »zusammen feiern und genießen«, so Christel Pahl. Und da gab es ja auch genug anzuschauen, zu bestaunen und zu genießen. Wie die Auftritte der Wolpertinger Kinder etwa, die mit ihrem internationalen Zirkus wahre Begeisterungsstürme bei den Zuschauern auslösten.
Andere Highlights in Gönningen? Kasperle-Theater, eine Theateraufführung des Kindergartens Stöffelburgstraße, eine ukrainische Tanzgruppe gab ihr Bestes, eine Spielstraße des Jugendtreffs Chaos wurde angeboten sowie Lasergewehrschießen mit dem Schützenverein. Und – einer der Höhepunkte für die Kleinen – eine Bobbycar-Rennstrecke mit Hindernissen und sogar mit Waschstraße. Abends spielten die Roßbergmusikanten auf und DJ Oeler unterhielt das Publikum. Am wichtigsten aber war die Begegnung der Dorfbewohner.
»So ein Dorffest ist eine enorme Gemeinschaftsleistung«
Und in Oferdingen? Da begann das Fest mit dem Fassanstich – für den war Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck angereist. Zusammen mit Bezirksbürgermeisterin Ute Stähle sorgte er für Freibier, sieben Schläge brauchte er, um den Hahn im Fass zu platzieren. Mit DJ-Musik ging es in den Abend, der Höhepunkt folgte mit Selim Kurum, dem Oferdinger Feuertänzer und Feuerspucker.
»Wir hoffen natürlich, dass das Wetter auch am Sonntag noch gut ist«, sagte Stähle am Samstag. Rund 130 Helferinnen und Helfer waren am Wochenende in Oferdingen auf den Füßen, um das Fest zusammen zu gestalten, wie Bezirksgemeinderat Peter Lauer verriet.
»Das ist übrigens das 20. Dorffest«, sagte die Bezirksbürgermeisterin. Das im zweijährigen Rhythmus stattfindende Event zu stemmen, sei eine »enorme Gemeinschaftsleistung, die nur vereinsübergreifend zu schaffen ist«. Und der Platz in der Ortsmitte sei einfach schön und eigne sich hervorragend für das Fest, so Ute Stähle.
" Es war mir eine Ehre, unserem Stadtbezirk vorstehen zu dürfen" "
Anders als in Gönningen wurde in Oferdingen am Sonntag noch weiter gefeiert: Nach einem Gottesdienst auf dem Dorfplatz folgte der Auftritt des Kinderchors, die TSV-Einradgruppe zeigte ihr Können. Zudem spielte das Akkordeonorchester auf und die Freiwillige Feuerwehr zeigte zusammen mit der Jugendfeuerwehr eine Löschübung. Die bange Frage im Hintergrund war aber die ganze Zeit: Würde das Wetter auch am Sonntag noch gut bleiben? (GEA)