ROMMELSBACH. Mit Stolz blickte die Freiwillige Feuerwehr Rommelsbach bei ihrem Festakt am Freitagabend in der Festhalle auf ihr 150-jähriges Bestehen zurück. Aus den Anfängen im Jahr 1874 erwuchs eine leistungsstarke Truppe, der heute Mitglieder im Alter von sechs Jahre bis 93 Jahren angehören. Seit 50 Jahren gehört die Feuerwehr Rommelsbach der Freiwilligen Feuerwehr Reutlingen an.
Abteilungskommandant Marcus Wandel begrüßte die Gäste in der sehr gut gefüllten Halle, darunter Oberbürgermeister Thomas Keck, Finanzbürgermeister Roland Wintzen, Bezirksbürgermeisterin Gabriele Gaiser, ihr Amtsvorgänger Wilhelm Brielmann, Kreisbrandmeister Wolfram Auch, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Nicolas Waitzinger sowie die Mitglieder der Jugendfeuerwehr.
Wunsch nach einem neuen Feuerwehrhaus
»Wenn man ein so anstrengendes Hobby ausübt, braucht man immer auch die Unterstützung der Familie«, betonte Wandel und dankte den Partnerinnen, Partnern und Kindern der Kameradinnen und Kameraden. Gerne unternehme man zusammen Ausflüge, die Spaß machten und die Kontakte festigten. Immer wieder richte die Rommelsbacher Feuerwehr größere Events wie den Feuerwehr-Duathlon 2007 und vor kurzem den Leistungswettkampf mit 30 Teilnehmergruppen aus. Größter Wunsch derzeit sei ein neues Feuerwehrhaus, denn in zwei bis drei Jahren reiche das heutige für die moderneren, größeren Fahrzeuge nicht mehr aus.
Oberbürgermeister Keck dankte für das großartige ehrenamtliche Wirken und Engagement. Er erinnerte an das Jahr 1872, als in Rommelsbach die Feuerspritze verwahrt wurde, die zusammen mit Altenburg und Oferdingen angeschafft worden war. Dies sei die Vorstufe der offiziellen Gründung der Feuerwehr zwei Jahre später gewesen. Der Stadtteil Rommelsbach bereichere Reutlingen enorm. »Das gewünschte neue Feuerwehrhaus ist ein notwendiger Teil des Sicherheitssystems unserer Stadt«, so Keck. Es sei daher im Haushalt vorgesehen, man suche nach einer guten Lösung. »Bitte arbeiten Sie weiter an einer Planung«, wandte er sich vor allem an den Architekten Marcus Wandel. Vorgesehen ist das ehemalige Boschgelände.
Engagement, Opferbereitschaft und Gemeinschaft
Bezirksbürgermeisterin Gabriele Gaiser dankte, auch im Namen des Bezirksgemeinderats, für Mut, Engagement, Opferbereitschaft und Gemeinschaft, für die die Rommelsbacher Feuerwehr seit 150 Jahren stehe. »Sie hatten unzählige Einsätze, in denen Sie die eigene Sicherheit riskiert haben, um anderen zu helfen.« Auch Gabriele Gaiser hoffte, man werde in zwei Jahren ins neue Domizil einziehen können.
Der stellvertretende Reutlinger Feuerwehrkommandant Stefan Hermann bezeichnete die Rommelsbacher Kameradinnen und Kameraden als »schlagkräftige und personell starke Einheit« mit Vorbildcharakter und dankte für ihren Einsatz und die Beteiligung am Feuerwehrbedarfsplan. In Anlehnung an die aktuelle Reutlinger Werbekampagne meinte er: »Bei der Feuerwehr kann man nicht dabei sein, das muss man leben.« Hermann betonte auch die Nachwuchsarbeit, bei der Rommelsbach Innovation und Motivation zeige.
Viel Engagement in der Nachwuchsarbeit
Ehrenkommandant Helmut Dietrich erinnerte in seinem Vortrag an die Geschichte der Rommelsbacher Feuerwehr, die 1840 im kleinen Gebäude neben der Kirche untergebracht war. Brunnen und Seen wurden zum Löschen generiert. 1926 wurde die heute noch erhaltene Magirus Patent Drehleiter angeschafft. Nach dem nächsten Standort im Alten Schulhaus ging es 1961 ins heutige Gebäude, das 1988, vorwiegend in ehrenamtlicher Eigenleistung, einen Anbau erhielt. 1990 wurde in Reutlingen und auch Rommelsbach die Jugendfeuerwehr gegründet. 2001 entstand mit dem Floriclub der Drei- bis Sechsjährigen die älteste Kindergruppe im Landkreis Reutlingen, aus der mehrere Mitglieder im heutigen Einsatzdienst sind. Seit 2011 gibt es die Kinderfeuerwehr der Sieben- bis Zehnjährigen. Ein Film zeigte die wichtigsten Einsätze der Rommelsbacher bei Bränden, Unfällen, Unwettern, Hochwasser und Rettungen. Unvergessen ist der Großbrand des
1983. 822 Einsätze hatte es in den letzten 20 Jahren gegeben. Aktuell umfasst die Einsatzgruppe 34 Mitglieder.
Am Samstag nach dem Festakt richtete der Kreis Reutlingen in Rommelsbach eine Übung zur Flächenbrandbekämpfung aus. 40 Kameradinnen und Kameraden nahmen teil und trainierten bei über 30 Grad in voller Montur das Löschen brennender Strohballen und eines Feldes. (GEA)