REUTLINGEN. Laut einer Pressemitteilung der Industrie- und Handelskammer Reutlingen (IHK) hält in der Region Neckar-Alb der Trend zu kurzen Babynamen an: Im Jahr 2022 war Lina hier der beliebteste Mädchenname. Bei den Jungen bleibt Noah die Nummer eins.
Die IHK-Auswertung der Namensstatistiken der Standesämter Balingen, Reutlingen und Tübingen zeigt: Die Top-5-Mädchennamen wurden ordentlich durchgemischt. Lina zieht vom sechsten Platz an die Spitze und verdrängt Emma auf die zweite Stelle. Leni verharrt auf Rang drei, neu dazugekommen sind auf den Plätzen vier und fünf Mia und Mila.
Bei den Top-5-Jungennamen bleibt Noah der Favorit. Leon rutscht von Platz vier auf Platz zwei, der Vorjahreszweite Paul verabschiedet sich aus den Top-5. Neu dabei sind Elias, Ben und Emil auf Rang drei bis fünf. Theo, im Vorjahr noch auf Platz drei der beliebtesten Babynamen, sucht man im Jahr 2022 vergeblich, sowohl unter den Top-5 als auch unter den Top-10.
Regionale Unterschiede
Innerhalb der Region Neckar-Alb gibt es deutliche Unterschiede bei der Namensgebung: Der Gesamtsieger der Mädchennamen Lina ist im Landkreis Reutlingen die Eins, im Landkreis Tübingen und im Zollernalbkreis immerhin noch auf Rand 5 und der die drittplatzierte Lea, Siegerin im Zollernalbkreis, taucht in den Top-10-Listen von Reutlingen und Tübingen nicht einmal auf.
Das gilt auch für Malea: Im Zollernalbkreis ist dieser Mädchenname auf Rang sechs zu finden, in Tübingen und Reutlingen rangiert er nicht einmal unter den Top-30. Bei den Jungen gibt es ebenso Unterschiede: Felix, der Gewinner aus dem Landkreis Tübingen, schafft es weder in Reutlingen noch im Zollernalbkreis unter die zehn beliebtesten Vornamen.
Insgesamt verzeichneten die Standesämter Reutlingen, Balingen und Tübingen 6.966 Geburten. Davon bekamen 40 Prozent der Säuglinge zwei Vornamen, drei Prozent drei Vornamen und lediglich 0,2 Prozent, 17 neugeborene, mehr als drei Vornamen.
Höhere Geburtenrate
Die Geburtenrate ist im Kreis Reutlingen mit durchschnittlich 1,63 und im Zollernalbkreis mit 1,62 Kindern etwas höher als der bundesweite Durchschnitt von 1,6. In Tübingen liegt sie bei 1,28. Dies liegt unter anderem an der hohen Zahl Studierender in Tübingen. Erstaunlich: Trotz niedriger Geburtenrate herrscht hier ein Geburtenüberschuss von 91. Dies liegt an den verhältnismäßig wenig Gestorbenen im Landkreis Tübingen.
»Eine gute medizinische Versorgung sowie ein niedriges Durchschnittsalter tragen dazu bei. Außerdem ist Tübingen einer der Landkreise mit der höchsten Lebenserwartung deutschlandweit«, erklärt Helen Schindler, die die IHK-Analyse erstellt hat. Im Landkreis Reutlingen und im Zollernalbkreis sind im Jahr 2022 mehr Menschen gestorben als geboren wurden. Das sogenannte Geburtendefizit liegt jeweils bei -435 und -748. (eg)