REUTLINGEN. »Der Naldo-Aufsichtsrat hat beschlossen, den Naldo-Tarif zum 1. Januar um durchschnittlich 2,5 Prozent zu erhöhen. Dank der Rettungsschirme von Bund und Land sowie der zum 1. Juli beschlossenen Absenkung der Mehrwertsteuer, die wir aus vertriebstechnischen Gründen nicht unmittelbar an unsere Fahrgäste weitergeben konnten, ist die Tarifanpassung für 2021 niedriger als normal angesetzt worden«, sagte Naldo-Geschäftsführer Dieter Pfeffer.
Die Corona-Pandemie mit den damit verbundenen Fahrgastrückgängen habe dem Verbund die Entscheidung über die Tarifanpassung für 2021 sehr erschwert. Denn derzeit könne die Fahrgastentwicklung für das aktuelle Jahr und für das Jahr 2021 nur sehr vorsichtig vorhergesagt werden. Diese stellten jedoch einen wesentlichen Baustein für die Festlegung der Tarifanpassungsrate dar. »Neben den Rettungsschirmen von staatlicher Seite trägt auch die Tarifanpassung 2021 dazu bei, dass die Verkehrsunternehmen im Naldo weiterhin wirtschaftlich bestehen können. Trotz der Fahrgastrückgänge im zweiten Quartal und der aktuellen landesweiten Corona-Pandemiestufe 3 fahren unsere Unternehmen seit Monaten das reguläre Fahrplan- und Platzangebot«, so Pfeffer. Speziell im Schulverkehr setzten Städte und Landkreise zusätzliche Verstärkerbusse ein, damit die Nachfragespitzen entzerrt werden. Die Kosten hierfür trage mit 95 Prozent das Land.
Gesellschafter des Verkehrsverbundes Naldo sind die vier Verbundlandkreise sowie die 53 Verkehrsunternehmen der Region mit jeweils 50 Prozent Gesellschaftsanteilen. Gemeinsam entscheiden sie jährlich im Sommer über die Weiterentwicklung des Naldo-Tarifs unter Berücksichtigung der Kosten- und Ertragsentwicklung.
»Gute Nachrichten gibt es für alle Bus- und Bahnfahrer in der Wabe Reutlingen: Der Gemeinderat Reutlingen hat zwischenzeitlich entschieden, dass das ›Umwelt-Ticket-Paket‹ mit der Preisstufe 20 auch in 2021 fortgeführt wird«, erklärte Dieter Pfeffer. Weiterhin führe das Land zum 13. Dezember den BWtarif für Zeitkarten ein. Hiervon profitierten alle Naldo-Abokunden, die bisher Abonnements mehrerer Verbünde nutzen. Sie benötigen künftig nur noch ein Ticket und sind meistens auch günstiger unterwegs.
Kein »erhöhtes« Risiko
In allen Bussen und Bahnen und an den Haltestellen im Naldo gilt weiterhin die Pflicht, eine Alltagsmaske zu tragen: Die Verkehrsunternehmen würden umfangreich auf die Maskenpflicht hinweisen und sorgten mit ihrem Kontrollpersonal für die Einhaltung, so Pfeffer weiter. Zusätzlich gebe es gemeinsame Schwerpunktkontrollen mit Polizei und Ordnungsamt. »Die überwiegende Mehrzahl unserer Fahrgäste hält sich ordnungsgemäß an die Maskenpflicht. Und da in unseren Bussen und Bahnen an den Stationen und Haltestellen ein regelmäßiger Luftaustausch erfolgt, besteht kein erhöhtes Infektionsrisiko«, versichert der Naldo-Geschäftsführer. (eg)