Nach den Ermittlungen der Polizei hatte das Opfer offenbar den 20-Jährigen erwischt, wie er im Gang der Unterkunft die Reifen seines Fahrrads zerstochen hatte. Es kam zu einer verbalen Auseinandersetzung. Der Fahrradbesitzer, ebenfalls ein Asylbewerber, rief die Polizei, die schnell kam und den Vorfall aufnahm.
Der 20-Jährige war davon aber nicht begeistert. Als die Beamten wieder weg waren, tauchte der Angeklagte wieder bei seinem Kontrahenten auf, warf ihm vor, die Polizei gerufen zu haben und stach auf ihn mit dem Messer ein. Das Opfer erlitt zwei Schnittwunden am Hinterkopf. Der Mann konnte allerdings den 20-Jährigen überwältigen und so lange festhalten, bis das Security-Team der Unterkunft auftauchte und den Somalier festsetzte.
Der Somalier bestritt am Montag vor Gericht, dass er die Reifen an dem Fahrrad aufgeschlitzt habe. Auch habe er seinem Kontrahenten mit dem Messer nur Angst einjagen wollen. Als er mit der Waffe herumgefuchtelt habe, habe er seinen Gegner versehentlich verletzt. Er habe ihn nicht töten wollen.
Mit weiteren Zeugen versucht nun die Jugendkammer den genauen Ablauf des Geschehens aufzuklären. (GEA)