REUTLINGEN. Sauber, effizient und umweltschonend – so lautet die Erfolgsformel für Fernwärme. Die Fair-Energie hat seit 2010 den Ausbau der Versorgung in Reutlingen systematisch vorangetrieben. Das Netz ist bis Ende 2020 auf über 41 Kilometer Länge angewachsen – Tendenz steigend. Nachdem 2018 das Heizwerk in der Bahnhofstraße in Betrieb gegangen ist, entsteht nun mit der Erweiterung der Blockheizkraftanlage auf dem Betriebsgelände Hauffstraße ein weiterer wichtiger Baustein in der Reutlinger Fernwärmeversorgung.
Am 13. Oktober 2020 begannen die Bauarbeiten mit einem offiziellen Spatenstich. Nach nunmehr fast zehnmonatiger Bauzeit kann man sich die auf den Bauplänen visualisierte Anlage schon sehr gut vorstellen. Der Rohbau ist fertiggestellt und auch der imposante knapp dreißig Meter hohe Schornstein steht bereits seit dem 30. Juli an seinem Platz.
Beitrag zum Klimaschutz
»Damit liegen wir voll im Zeitplan«, freut sich Projektleiter Jürgen Hageloch. »Und wir sind zuversichtlich, dass auch die weiteren Arbeiten so reibungslos verlaufen.« Es steht nun der Einbau einer Netzersatzanlage sowie zweier hochmoderner Gas-Aggregate (BHKW-Module) an. Diese bilden mit ihren jeweils rund 1 000 Kilowatt elektrische (kWel) Leistung das Herzstück des Blockheizkraftwerks. Bereits bis zum Ende des Jahres soll ein Modul in den Regelbetrieb gehen. Das Zweite folgt dann ein Jahr später.
Die beiden Neu-Aggregate werden in das bestehende Heizkraftwerk der Hauffstraße eingebunden. Diese Anbindung ist sowohl hinsichtlich der Leitungsverlegungen vor Ort als auch von der Steuerungsseite eine große Herausforderung und setzt eine umfangreiche Planung durch erfahrene Fachingenieure voraus.
»Einmal mehr leistet die Fair-Energie bei dieser Erweiterung der bestehenden BHKW-Anlage zusammen mit der Stadt Reutlingen einen effizienten Beitrag, um Klimaschutzziele auf lokaler Ebene zu erreichen«, meint die Fair-Energie über sich selbst in einer Pressemitteilung. Schon heute würden durch die Erzeugung von Fernwärme aus dem Energie-Anlagenpark der Fair-Energie rund 5 000 Tonnen CO2-Emissionen vermieden. Durch den weiteren Ausbau des Fernwärmenetzes in der Reutlinger Oststadt könnte bis zum Jahr 2030 eine Einsparung von nahezu 6 000 Tonnen CO2 erreicht werden. Und jeder Hauseigentümer, der sein Gebäude an das Reutlinger Fernwärmenetz anschließen lässt, leiste einen zusätzlichen Beitrag zur Vermeidung von schädlichen Emissionen. (eg)