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Aktuell Ausstellung

Beste Wildlife-Fotos im Naturkundemuseum Reutlingen

Eine Fotoausstellung, die das Auge anspricht: Bereits zum 19. Mal zeigt das Naturkundemuseum die preisgekrönten Bilder des weltweit renommiertesten Wettbewerbs für Naturfotografie, dem Wildlife Photographer of the Year. Vom 7. November bis 16. Februar sind 100 Motive auf zwei Stockwerken zu sehen.

Das Gesamtsieger-Bild: »Das goldene Hufeisen« von Laurent Ballesta.
Das Gesamtsieger-Bild: »Das goldene Hufeisen« von Laurent Ballesta. Foto: Laurent Ballesta/Wildlife Photographer of the Year
Das Gesamtsieger-Bild: »Das goldene Hufeisen« von Laurent Ballesta.
Foto: Laurent Ballesta/Wildlife Photographer of the Year

REUTLINGEN. Sie fokussieren ihre Linsen auf kleine und große Wunder der Natur, die in unserer schnelllebigen Zeit oft übersehen werden. Mal sind es besondere Pflanzen, Landschaften oder Stimmungen, dann wieder fotografieren sie Insekten und Tiere, die in der freien Wildbahn leben. Da kann es dann schon mal vorkommen, dass ein Fotograf zwei Wochen lang mehr als sechs Stunden pro Nacht im tiefen Meer taucht, bis ihm das passende Objekt seiner Begierde vor die Kamera schwimmt.

So wie der französische Meeresbiologe und Fotograf Laurent Ballesta. Als er auf den Philippinen einen japanischen Pfeilschwanzkrebs entdeckt, der sich auf der Suche nach Nahrung langsam über den schlammigen Meeresboden bewegt, während eine Eskorte aus jungen Pilotmakrelen darauf wartet, sich aufgewirbelte Häppchen zu schnappen, weiß er: Hier passt alles – das Licht, das Motiv, die Schärfe, der Glanz. Laurent Ballesta ist einer von 100 Fotografen, der mit dem Foto »Das goldene Hufeisen« bei dem weltweit ausgeschriebenen »Wildlife Photographer of the Year«-Wettbewerb als Gesamtsieger und Naturfotograf des Jahres 2023 ausgezeichnet wurde.

Museumsleiterin Dr. Barbara Karwatzki erklärt die Ausstellung.
Museumsleiterin Dr. Barbara Karwatzki erklärt die Ausstellung. Foto: Jürgen Spiess
Museumsleiterin Dr. Barbara Karwatzki erklärt die Ausstellung.
Foto: Jürgen Spiess

Seit 59 Jahren wird der Wettbewerb vom Natural History Museum London und dem BBC Wildlife Magazine ausgeschrieben und gilt unter jungen wie renommierten Fotografen als der »Oscar« der Naturfotografie. Wer hier von der jährlich wechselnden Jury ausgewählt wird, darf sich zu Recht zur Elite der Naturfotografen zählen. Nicht nur hinsichtlich der Bildqualität, auch aufgrund ihrer Aussagekraft »erzählen die Fotografien häufig bemerkenswerte Geschichten«, wie Museumsleiterin Dr. Barbara Karwatzki beim Rundgang durch die Ausstellung erläutert. Viele der preisgekrönten Landschaftsaufnahmen und Tiermotive sehen aus wie gemalt und wirken, wie das Gewinnerfoto oder auch das Motiv »Korallenconnections« von Alex Mustard, das die Artenvielfalt eines intakten Korallenriffs zeigt, fast unwirklich.

Korallenconnections.
Korallenconnections. Foto: Alexander Mustard/Wildlife Photographer of the Year
Korallenconnections.
Foto: Alexander Mustard/Wildlife Photographer of the Year

Annähernd 50.000 Bilder aus 95 Ländern wurden laut Dr. Barbara Karwatzki in London eingereicht. Davon wählte die Jury die 100 besten Bilder aus, die in 16 Kategorien aufgeteilt wurden. Die Teilnahme steht jedem offen, auch Amateure und junge Nachwuchsfotografen können ihre Aufnahmen einreichen. Allerdings sollten bestimmte Regeln befolgt und hohe Kriterien erfüllt werden: Die Bilder müssen in der freien Natur entstehen, sie dürfen nicht gestellt sein und nicht bearbeitet oder manipuliert werden. So musste vor Jahren ein Gesamtsieger sein Preisgeld über 10.000 Pfund zurückgeben, da seine prämierte Aufnahme nicht in der freien Wildbahn entstand. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass der Wolf, der beim Überspringen eines Zauns fotografiert wurde, dressiert war.

Ausstellung

Die Ausstellung im Naturkundemuseum läuft vom 7. November bis 16. Februar. Es gibt zahlreiche Führungen, ein Kinderprogramm und erstmals einen Ausstellungsrundgang auf Englisch. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag, 11 bis 17 Uhr, Donnerstag, 11 bis 19 Uhr, Sonn- und Feiertage, 11 bis 18 Uhr. Heiligabend und Silvester geschlossen. (jüsp)

Die Wanderausstellung, die ihre Premiere vor 59 Jahren mit nur 650 Einreichungen in London feierte, zieht jedes Jahr Millionen von Menschen auf der ganzen Welt in ihren Bann. Auch in Reutlingen, neben Münster und Braunschweig eine von drei Stationen in Deutschland, ist sie ein echter Renner. Während zur ersten Ausstellung vor 19 Jahren knapp 7.500 Besucher kamen, waren es im letzten Jahr rund 20.000. Auch dieses Mal erwartet Barbara Karwatzki einen wahren Run auf die spektakuläre Ausstellung. (GEA)