REUTLINGEN/TÜBINGEN. Im Februar gab es wenig Bewegung auf dem regionalen Arbeitsmarkt. Zwar ist nach Angaben der Agentur für Arbeit im Bezirk Reutlingen ein leichter, aber mit Blick auf die Jahreszeit eher unterdurchschnittlicher Rückgang der Arbeitslosenzahlen zu verzeichnen.
Die Zahl der Arbeitslosen in der Region ist gegenüber dem Vormonat um 139 Personen gesunken, insgesamt sind damit im Agenturbezirk aktuell 10 150 Menschen ohne Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote verharrt damit unverändert bei 3,5 Prozent. Zum Vergleich: In Baden-Württemberg ist die Arbeitslosenquote im Februar durchschnittlich um 0,1 Prozent zurückgegangen und liegt nun bei 3,8 Prozent.
Die Zugänge in Arbeitslosigkeit seien sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch im Vergleich zum Februar 2022 überdurchschnittlich angestiegen, teilt die Agentur für Arbeit mit.
Da dies im Vormonatsvergleich aber auch für die Abgänge aus Arbeitslosigkeit gelte, ändere sich unter dem Strich die Gesamtzahl der Arbeitslosen kaum. »Die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt ist deshalb zwar etwas höher als im Januar, zahlenmäßig verändert sich aber relativ wenig«, sagt Oliver Kerl, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Reutlingen.
Großer Personalbedarf
Bei den gemeldeten Stellenangeboten zeigt die Tendenz im Februar unverändert nach oben. 1 539 Arbeitsstellen wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Reutlingen neu gemeldet, das sind 58,2 Prozent oder 566 Stellenangebote mehr als im Januar. Insgesamt waren zum Statistikzähltag 6 251 Stellen offen und somit 61,9 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres – im Februar 2022 waren es »nur« 3 860 Stellenangebote. Das zeige, so Oliver Kerl, dass der Personalbedarf nach wie vor groß sei und vor allem Fachkräfte unverändert hoch im Kurs stünden.
Hebel in Bewegung setzen
»Natürlich lässt sich der Fachkräftemangel nicht so einfach beheben, und wir müssen verschiedene Hebel in Bewegung setzen, um ebenso nachhaltig wie langfristig diese Lücken zu schließen«, erläutert der Geschäftsführer.
»Vor allem Aus- und Weiterbildung ist hier von großer Bedeutung, aber auch der Zugewinn von Fachkräften aus dem Ausland wird in den kommenden Jahren eine immer größere Rolle spielen – da hinken wir im Vergleich zu einigen anderen Ländern noch deutlich hinterher«, erklärt Oliver Kerl.
Im Landkreis Reutlingen waren im Februar 6 219 Menschen (plus 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr) arbeitslos gemeldet, davon 2 506 (plus 1 Prozent) bei der Agentur für Arbeit und 3 713 (plus 15,6 Prozent) beim Jobcenter Landkreis Reutlingen.
Im Landkreis Tübingen waren vorigen Monat insgesamt 3 931 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen (plus 15,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Davon wurden 1 649 von der Arbeitsagentur betreut (minus 0,6 Prozent) und 2 282 (plus 31,8 Prozent) vom Jobcenter Landkreis Tübingen. (a)