REUTLINGEN. Der Arbeitsmarkt in der Region blieb im Juli stabil, die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Reutlingen lag bei 3,4 Prozent und somit um 0,1 Prozentpunkte über dem Vormonat. Insgesamt zählte die Statistik 9 745 arbeitslose Männer und Frauen, das sind 264 mehr als im Juni.
In Baden-Württemberg stieg die Arbeitslosenquote im Juli ebenfalls leicht an. Landesweit liegt sie jetzt bei 3,6 Prozent (Vormonat 3,5 Prozent). Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit Anfang Juni von den Jobcentern betreut. Dadurch ist die Arbeitslosigkeit, nach dem deutlichen Sprung im Vormonat, im Juli noch einmal gering angestiegen.
Die Menschen aus der Ukraine seien jetzt über die Grundsicherung finanziell abgesichert, so Gunnar Schwab, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Reutlingen. Im zweiten Schritt gehe es nun darum, den Weg in Arbeit und Ausbildung zu ebnen. Dies bestätigt auch Markus Dick, Geschäftsführer des Jobcenters Landkreis Reutlingen. Ziel sei es, für die Geflüchteten eine gute Perspektive in Deutschland zu schaffen. Sehr oft bedeute das erst einmal, Deutsch zu lernen. Auch die Klärung von finanziellen Anliegen sowie die Organisation von Betreuungsangeboten stünden momentan stark im Vordergrund.
Der Arbeits- und Fachkräftebedarf bleibt in der Region unvermindert hoch. Die Agentur für Arbeit Reutlingen und die beiden Jobcenter im Agenturbezirk versuchen deshalb über innovative und kreative Konzepte, arbeitslose Menschen wieder für den Arbeitsmarkt fit zu machen.
Projekt VorfahRT
Ein neues Projekt wird seit einigen Monaten vom Jobcenter Reutlingen umgesetzt. Kunden werde angeboten, am Projekt »VorfahRT« teilzunehmen. Im Rahmen der dreimonatigen Teilnahme erhielten Personen, die direkt eine Arbeit aufnehmen wollen, eine besonders intensive, individuell zugeschnittene Unterstützung, so Dick.
Zusätzlich profitieren die Teilnehmer im Rahmen eines moderierten Austausches im Workshop-Format auch untereinander von ihren Erfahrungen. Die ersten Ergebnisse sind sehr positiv: Bei 60 Prozent der Teilnehmer gelang die Integration in den Arbeitsmarkt.
4 950 Stellenangebote
Dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit wurden im Juli 1 038 Arbeitsstellen neu gemeldet. Damit wurden den Vermittlern zwar neun Stellenangebote weniger gemeldet als im Vormonat, der Gesamtbestand bewegt sich mit insgesamt 4 950 Stellenangebote allerdings nach wie vor auf Rekordniveau.
Im Landkreis Reutlingen waren im Juli insgesamt 6 202 Menschen (minus 4,4 Prozent gegenüber Vorjahr) arbeitslos gemeldet, davon 2 242 (minus 23,5 Prozent) bei der Agentur für Arbeit und 3 960 (plus 11,4 Prozent) beim Jobcenter Landkreis Reutlingen.
Im Landkreis Tübingen waren im Juli 3 543 Menschen arbeitslos gemeldet (minus 9,5 Prozent gegenüber Vorjahr). Davon wurden 1 590 von der Arbeitsagentur betreut (minus 18,8 Prozent) und 1 953 (minus 0,3 Prozent) vom Jobcenter Landkreis Tübingen.
Die Quoten im Einzelnen
Die Arbeitslosenquote für den Gesamtbezirk der Agentur für Arbeit Reutlingen lag im Juli bei 3,4 Prozent (Vorjahr 3,6 Prozent).
Die Quoten im Einzelnen (Vorjahreswert jeweils in Klammern):
Landkreis Reutlingen 3,8 Prozent (3,9 Prozent), Landkreis Tübingen 2,8 Prozent (3,1 Prozent), Hauptagentur Reutlingen 3,9 Prozent (4,2 Prozent), Geschäftsstelle Münsingen 3,2 Prozent (3,6 Prozent) und Geschäftsstelle Bad Urach 3,4 Prozent (3,5 Prozent). (a)