REUTLINGEN. Die Ausstellung »Behutsame Annäherung« von Anett Frey wird am Donnerstag, 11. Juli, um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek Reutlingen eröffnet. Nach der Begrüßung durch Veronika Lenzing, Stadtbibliothek Reutlingen, führt der Kunstwissenschaftler Winfried Stürzl in die Ausstellung ein. Im Anschluss gibt es einen Empfang.
Seit nunmehr fast sechs Jahren pflegt Anett Frey eine künstlerische Begegnung mit Herrn M. In Form von Zeichnungen, Ölgemälden und Wachsbildern nähert sie sich den Gesichtszügen des mittlerweile fast 99-Jährigen auf behutsame und respektvolle Weise. Im Gegenzug erhält er von ihr Zeichenunterricht. Eine Art Dialog im Porträtieren findet statt – eine künstlerische Recherche nach dem Rätsel der Vergänglichkeit, des Alterns und der Frage, wie sich der Blick auf das menschliche Gegenüber bildlich fassen und darstellen lässt.
Anett Frey, 1972 in Meißen geboren, lebt seit 2016 als freischaffende Künstlerin in Kusterdingen. Sie studierte Kunst an der Freien Kunstakademie Nürtingen. Sie hat ihre künstlerische Recherche nach Fragen des Alters, der Vergänglichkeit und der stimmigen Umsetzung des flüchtigen Moments in den letzten drei Jahren in ganz verschiedenen Materialien pausenlos weitergeführt. In kleinen Holzskulpturen, die das Thema Alter nur anhand der Beine zum Ausdruck bringen. In Holzschnitten, deren Druckstöcke sich bei der Arbeit so veränderten, dass sie am Schluss selbst zum Relief wurden. In Wachsdrucken, deren Vorlagen nach jedem Abzug überarbeitet werden. Oder in Porträtskizzen bei Vernissagen, die mit jeweils nur einem Strich Momente der Konzentration in den Gesichtern der Anwesenden einfangen. Die Ausstellung ist bis zum 14. September in der Galerie auf dem Podest zu sehen. (eg)