Logo
Aktuell Senioren

30 Jahre Forum 2. Lebenshälfte: Ein Feuerwerk an Kreativität

Forum 2. Lebenshälfte feiert 30-jähriges Bestehen im Alten Rathaus. Viel Lob von der Stadt Reutlingen für das Engagement der Senioren.

Blumen und einen Geschenkkorb gab es zum 30. Geburtstag des Forums 2. Lebenshälfte, hier Amtsleiter Bernd Opitz und Irmtraud Bal
Blumen und einen Geschenkkorb gab es zum 30. Geburtstag des Forums 2. Lebenshälfte, hier Amtsleiter Bernd Opitz und Irmtraud Balderer. Foto: Norbert Leister
Blumen und einen Geschenkkorb gab es zum 30. Geburtstag des Forums 2. Lebenshälfte, hier Amtsleiter Bernd Opitz und Irmtraud Balderer.
Foto: Norbert Leister

REUTLINGEN. Ab wann beginnt eigentlich die zweite Lebenshälfte? »So um die 60 herum«, sagte Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck bei der Feier zum 30. Geburtstag des Forums 2. Lebenshälfte im Alten Rathaus. In seinem Grußwort zum Jahresfest der Gründung betonte er: »Damals gehörten Sie zu den jungen Alten.« Doch auch an den Aktiven im Forum ist die Zeit nicht spurlos vorbeigegangen. Vor mehr als 30 Jahren war vom Sozialministerium zu bürgerschaftlichem Engagement für die Senioren im Ländle aufgerufen worden. »Es war erstaunlich, wie viele Bürgerinnen und Bürger sich in Reutlingen gemeldet hatten«, erinnerte sich Irmtraud Balderer. Im Januar 1994 wurde dann an der Achalm das Forum 2. Lebenshälfte ins Leben gerufen.

Balderer selbst kam vor 28 Jahren dazu. »Seitdem ist sie der gute Geist, der über den Wassern schwebt«, zitierte Keck ein Mitglied des Forums. Irmtraud Balderer hielt vor allem in den letzten Jahren nicht nur die Fäden in der Hand, sondern auch die Initiative – die kein Verein ist – zusammen.

Unterschiedlichste Gruppen haben sich unter diesem Dach gegründet, ein Flötenkreis etwa, der am Samstag die Feier musikalisch umrahmte. Eine Gruppe befasst sich mit alt-deutscher Schrift, eine andere spielt Doppelkopf, eine weitere musiziert in einem Forumsorchester. Andere Gruppenteilnehmer unterhalten sich auf Englisch oder Französisch, manche tun mit Qigong etwas für ihre Gesundheit, singen und summen, werkeln beim Spinn-Treff oder befassen sich mit dem Internet und den neuen Medien.

»Wer ins Forum kommt, der kann gar nicht einsam sein«

Unglaublich, was dort alles geboten ist, »ein Feuerwerk an Kreativität«, resümierte Thomas Keck. »Und das auch noch immer auf der Höhe der Zeit.« Das Forum 2. Lebenshälfte habe schon immer »zu den Pionieren des neuen Älterwerdens« gehört, befand der OB. Er lobte zudem den Flohmarkt, den die Initiative einst auf die Füße gestellt hatte. Das erwirtschaftete Geld wurde nach den Worten von Balderer aber nicht nur in die Tätigkeiten des Forums gesteckt, sondern sogar an soziale Projekte gespendet. Doch während Corona war das Engagement für den Flohmarkt eingeschlafen.

»Die Stadt kann sich glücklich schätzen, solch eine aktive Initiative in der Stadt zu haben«, so Keck. Neben der sinnvollen Freizeitgestaltung komme bei den Aktivitäten unter dem Dach des Forums noch ein weiterer Aspekt hinzu: »Heute wurde entdeckt, dass es immer mehr einsame Menschen gibt«, sagte Irmtraud Balderer. »Wer ins Forum kommt, der kann gar nicht einsam sein.«

»Wir werden von der Stadt betreut«, erklärte der gute Geist des Forums. »Und das ist auch gut so, sonst wäre gar nichts möglich, schließlich brauchen wir Räume für unsere Aktivitäten.« Das sah auch Bernd Opitz so: Der Amtsleiter der Abteilung für Ältere hatte am Samstag Blumen mitgebracht und betonte: »Wir tun alles, um Sie zu unterstützen.« Gleichzeitig richtete er einen Appell an alle Reutlinger Bürgerinnen und Bürger: »Wer Ideen für das Forum hat – tragen Sie sie weiter.« »Sie sind ein Jungbrunnen und widmen sich der Gesundheitsförderung«, sagte Keck, bevor er einen Geschenkkorb mit fair gehandelten Produkten aus dem Weltladen mit Leckerem, Süßem, Kaffee und Tee an Irmtraud Balderer überreichte. (GEA)