LANDKREIS REUTLINGEN. Wenn am Donnerstag, 11. September, ab 11 Uhr Warnsignale ertönen, besteht kein Grund zur Panik: Bund, Länder und Kommunen prüfen an dem 2020 eingeführten gemeinsamen Aktionstag, ob die sogenannten »Warnmedien« funktionieren - ein Test für den Notfall.
In Reutlingen heulen am Bundesweiten Warntag fünf entlang der Echaz fest installierte Sirenen. Zunächst ertönt ein einminütiger auf- und abschwellender Ton, dem wenig später die Entwarnung folgt: ein gleichbleibender Heulton. Ergänzend dazu wird die Feuerwehr Reutlingen in den Bezirksgemeinden Gönningen und Mittelstadt die Bevölkerung mittels mobilen Lautsprecher- und Sirenenanlagen warnen. Das teilt die Stadt Reutlingen mit.
Die mobilen Warnanlagen bestehen Kreisbrandmeister Wolfram Auch zufolge aus »Aufsatzgeräten, die per Magnet auf dem Dach von städtischen Fahrzeugen aufgesetzt sind«. Das können Bauhof- oder auch Feuerwehrfahrzeuge sein. Sie bieten wie die modernen digitalen Sirenen - etwa in Reutlingen und Münsingen - die Möglichkeit, zusätzlich zum Warnton noch Sprachdurchsagen zu verbreiten.
Wo sonst noch Sirenen heulen
Teilnehmende Kommunen im Landkreis Reutlingen sind Auch zufolge die Stadt Münsingen »flächendeckend mit 15 Sirenen«, die Gemeinde Sonnenbühl mit ihren Ortsteilen Undingen, Willmandingen, Erpfingen und Genkingen sowie Grabenstetten.
Die Stadt Metzingen hat ihr Stadtgebiet in Sektoren eingeteilt, die sie mit sechs mobilen Sirenen-Fahrzeugen abdecke, erklärt der Kreisbrandmeister. Wobei er hinzufügt: »Da sowohl die Teilnahme am Warntag freiwillig ist als auch die Meldung an uns, kann es durchaus sein, dass in weiteren Städten und Gemeinden im Kreisgebiet ebenfalls Sirenen oder mobile Warnanlagen erklingen.« Es gehe generell darum, die Tüchtigkeit der vorhandenen Warnmedien zu erproben, was durchaus sinnvoll sei.
Mobile Anlagen, Cell Broadcast und Warn-Apps
Neben den Warnungen vor Ort nutzt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) einen Mobilfunkdienst, mit dem Warnnachrichten direkt auf Handys und Smartphones der Bürger geschickt werden. Dies nennt sich Cell Broadcast. Auch auf den Handys wird am 11. September ab 11 Uhr eine Warnmeldung ausgelöst - jedoch keine Entwarnung, wie das Presseamt der Stadt Reutlingen mitteilt. Auch an Nutzer von Warn-Apps wie NINA sendet das BBK eine Test-Warnung. Ebenso wird im Fernsehen, Radio und Internet gewarnt. Dahinter steht das Modulare Warnsystem (Mowas), dem BBK zufolge »ein hochverfügbares, gehärtetes System zur Warnung der Bevölkerung in Deutschland«, das »mit einem Tastendruck« Warnmeldungen auf möglichst vielen Wegen verbreitet, um den größtmöglichen Teil der Bevölkerung zu erreichen.

»Alle verfügbaren Kanäle werden dafür genutzt«, erklärt Wolfram Auch. Es sei ein regelrechter »Warn-Mix« - selbst auf Anzeigetafeln des Öffentlichen Nahverkehrs, über Parkleitsysteme und digitale Warntafeln in größeren Städten würden die Warnungen übermittelt. Die funktionsfähigen Sirenen im Landkreis löse zentral die Integrierte Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst im Landkreis Reutlingen aus. »Wir sind vorbereitet«, ist der Kreisbrandmeister am Tag davor überzeugt. Ob vom Rat-, Feuerwehr- oder Schulhausdach herab, vom Einsatzfahrzeug aus oder via Handy: Es ist ein Probealarm, für die Bevölkerung besteht keine Gefahr. (GEA)
Bundesweiter Warntag
Der Bundesweite Warntag dient der Erprobung der Warnsysteme. Ab 11 Uhr wird eine Probewarnung verschickt. Gegen 11.45 Uhr folgt über die meisten Medien die Entwarnung. Weitere Informationen gibt es auf www.bundesweiter-warntag.de - und unter www.warntag-umfrage.de lädt der Bund Menschen ein, ihre Erfahrungen und Wahrnehmungen anlässlich dieses Warntags mitzuteilen.(GEA)



