REUTLINGEN. Die Handwerksbetriebe in der Region blicken auf ein durchwachsenes Quartal zurück. Vor allem die schleppende Auftragslage und sinkende Umsätze drücken auf die Stimmung. Dennoch haben die Betriebe zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Dies teilte die Handwerkskammer Reutlingen zu ihrer jüngsten Konjunkturumfrage mit. »Die wirtschaftliche Entwicklung stagniert nun schon seit drei Jahren. Die Gründe dafür sind vielfältig, einige sind hausgemacht. Die Zunahme an Insolvenzen ist ein eindeutiges Signal, das ernst genommen werden muss. Die Politik muss nun liefern und die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft verbessern«, wird Kammerpräsident Alexander Wälde zitiert.
Gemäß Umfrage schätzen die Handwerksbetriebe ihre Geschäftslage im Sommerquartal im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert ein. 60 Prozent der befragten Betriebe in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb bewerteten die Lage als »gut«, rund vier Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr. Etwas mehr Bewegung gab es am anderen Ende der Skala: Äußerten sich vor zwölf Monaten noch zwölf Prozent unzufrieden, sind es nunmehr acht Prozent
Trotz der stagnierenden Entwicklung haben die Handwerksbetriebe zuletzt zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Knapp jeder fünfte Betrieb hat seine Belegschaft erweitert, jeder zehnte Betrieb hat Personal abgebaut. Diese Zahlen belegten, so Wälde, was das Handwerk als Arbeitgeber auszeichne. »Die Botschaft an Fachkräfte ist klar: Während in Konzernen Arbeitsplätze im großen Stil abgebaut werden, bieten Handwerksbetriebe auch in schwierigen Zeiten gute und vor allem auch krisenfeste Jobs.« Die 13.900 Handwerksbetriebe in den fünf Landkreisen des Kammerbezirks Reutlingen erwirtschaften einen Umsatz von über 11 Milliarden Euro, beschäftigen 80.000 Mitarbeiter und bilden über 4.200 junge Menschen aus. (GEA)

