REUTLINGEN. Die Krämer Automotive Systems GmbH mit Sitz in Reutlingen hat beim Amtsgericht Tübingen die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das eigene Vermögen beantragt. Wie der vom Gericht zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte promovierte Tübinger Rechtsanwalt Dirk Poff, 49, auf Anfrage des GEA mitteilte, sind 18 Beschäftigte von der neuen Situation des Unternehmens betroffen. Sie erhalten demnach für die Monate Juni bis August Insolvenzgeld von der Agentur für Arbeit.
»Es wird nun geprüft, ob eine dauerhafte Fortsetzung des Betriebs möglich ist«, erklärte Poff. Hauptgrund für die Probleme der Firma sei, dass sie einen erhofften Großauftrag nicht erhalten habe. Krämer Automotive ist nach eigenen Angaben als Automobilzulieferer spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von Infotainmentsystemen, digitalen Cockpits und Connectivity-Lösungen im Fahrzeug. Poff zufolge bietet die Firma auch den Einbau solcher Geräte in Luxusautos an.
Laut elektronischem Handelsregister besteht die Firma seit 1974. Sie hatte Geschäftsanschriften an mehreren bekannten Orten: im Geopark in Reutlingen, im Rundbau an der Bundesstraße 27 in Pliezhausen-Gniebel, in der »Welle« im Büropark Reutlingen-Orschel. Seit 2015 ist sie in »Obere Wässere« in Reutlingen ansässig. Geschäftsführer von Krämer Automotive sind Gabriele Müller, 64, und Hans-Peter Schmidt, 66. Beide sind – über eine andere Gesellschaft – auch Gesellschafter des Unternehmens.
Elf Arbeitnehmer in Dußlingen betroffen
Auch die Wanner-Caravaning Werkstatt GmbH in Dußlingen hat beim Amtsgericht Tübingen die Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das eigene Vermögen beantragt. Der vom Gericht zum vorläufigen Insolvenzverwalter berufene promovierte Tübinger Rechtsanwalt Dirk Poff, 49, berichtete auf GEA-Anfrage, dass 11 Arbeitnehmer von der neuen Lage des Betriebs betroffen seien. Sie bekämen für die Monate Juli bis September Insolvenzgeld von der Agentur für Arbeit. Grund der Schieflage des Unternehmens ist Poff zufolge der Einbruch beim Verkauf von Neuwagen. (GEA)