METZINGEN/ELSTERHEIDE. Das Amtsgericht Tübingen hat über das Vermögen der Ludwig Leuchten GmbH & Co. KG in Metzingen das Insolvenzverfahren eröffnet. Es hat zudem den promovierten Tübinger Rechtsanwalt Michael Riegger zum Insolvenzverwalter bestellt. Riegger, 56, sagte auf GEA-Anfrage, dass der Geschäftsbetrieb des Unternehmens mit 25 Mitarbeitern auch jetzt, nach der dreimonatigen Phase, in der die Löhne und Gehälter durch Insolvenzgeld von der Agentur für Arbeit gesichert gewesen seien, fortgeführt werde: »Es sind genügend Aufträge vorhanden.« Parallel gehe die Suche nach einer Lösung für die dauerhafte Fortsetzung des Betriebs weiter.
Das Insolvenzverfahren habe die Besonderheit, dass das Unternehmen den Rechtssitz in Metzingen habe, die Produktionsstätte für die Herstellung von Leuchten jedoch in Elsterheide (Landkreis Bautzen/Sachsen) sei. Dies hänge damit zusammen, dass die Fischer Elektro- und Beleuchtungstechnik GmbH (Metzingen) und deren Geschäftsführer Uwe Stefan Quaas, 56, vor knapp drei Jahren nach einer damaligen Insolvenz von Ludwig Leuchten als Gesellschafter einer neuen Firma Maschinen und Beschäftigte in Elsterheide übernommen und den Geschäftsbetrieb dort fortgesetzt hatten.
Quaas erklärte dieser Zeitung nun, dass Ludwig Leuchten eine Leuchte herstelle, die einst Friedrich Fischer, verstorbener Firmengründer von Fischer Elektro- und Beleuchtungstechnik, entworfen hatte. Dies habe dessen Tochter Simone Fischer, 42, geschäftsführende Gesellschafterin von Fischer Elektro- und Beleuchtungstechnik, und ihn, Quaas, zu dem Engagement in Sachsen bewogen.
Zwei getrennte Unternehmen
Quaas, Geschäftsführer von Ludwig Leuchten und von Fischer Elektro- und Beleuchtungstechnik, nannte einen veralteten Maschinenpark und einen überteuerten langfristigen Energielieferungsvertrag als wesentliche Gründe für die Schieflage bei Ludwig Leuchten. Die speziellen Leuchten für die Automobilindustrie und für Reinräume seien aber nach wie vor bei den Kunden gefragt. Ludwig Leuchten ist demnach ein vor 76 Jahren in Mering bei Augsburg gegründeter Betrieb, der nach der Wende groß in Elsterheide in eine Betriebsstätte investiert habe.
Quaas stellte zudem klar, dass die aktuellen Probleme bei Ludwig Leuchten keine Auswirkungen auf den Installationsbetrieb Fischer Elektro- und Beleuchtungstechnik hätten: »Es sind zwei wirtschaftlich völlig getrennte Unternehmen.« Fischer Elektrotechnik bestehe seit 1981 und beschäftige aktuell 15 Personen in Metzingen. (GEA)