METZINGEN/STUTTGART. Die Advanced Unibyte GmbH, Metzingen, blickt erneut auf ein starkes Geschäftsjahr zurück. Dies berichtete Sandro Walker, 56, Gründer und alleiniger Geschäftsführer und Gesellschafter des Metzinger Informationstechnologie (IT)-Unternehmens. Trotz Umsatzrückgangs habe die Firma im Geschäftsjahr 2023/2024, das am 31. März zu Ende gegangen war, wie im Vorjahr beim Gewinn nach Steuern einen »deutlich siebenstelligen Betrag« erzielt.
Wenige Stunden nach dem Pressegespräch in Metzingen erhielt Advanced Unibyte gestern Abend in Stuttgart für die Unterstützung eines Kinderhaus-Projektes in Nepal den undotierten Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in der Kategorie 151 bis 500 Mitarbeitende. Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg sowie das Wirtschaftsministerium des Landes zeichnen auf diese Weise jährlich Unternehmen aus, die sich gesellschaftlich engagieren.
Der Umsatz von Advanced Unibyte sei zwar von 97 Millionen Euro in 2022/2023 auf 92 Millionen Euro in 2023/2024 zurückgegangen, erklärte Walker. Dennoch sei die Planzahl um 10 Prozent übertroffen worden. Wie berichtet, war das hohe Plus von über 40 Prozent im Vorjahr zustande gekommen, weil sich die Umsetzung von Projekten aus dem Vor-Vorjahr wegen Lieferschwierigkeiten von Herstellern verzögert hatte.
Aufgrund des neuerlich »sehr guten« Ergebnisses werde die Belegschaft wieder eine Gewinnbeteiligung erhalten, beantwortete Walker eine GEA-Nachfrage. Advanced Unibyte stehe bilanziell solide da und komme derzeit ohne Bankkredite aus, fügte er hinzu. Das Unternehmen beschäftigt demnach aktuell 251 Personen, 21 mehr als vor einem Jahr. 200 (vor einem Jahr: 183) Beschäftigte sind am Firmensitz in Metzingen tätig, die weiteren in den Niederlassungen in Denzlingen (bei Freiburg), Friedrichshafen, Gröbenzell (bei München) und Leverkusen.
»Die Auftragslage ist nach wie vor gut«
»Die Auftragslage ist nach wie vor gut«, sagte der Geschäftsführer. Das Unternehmen habe Forschungsinstitute/Universitäten, Behörden, Industriefirmen und Finanzdienstleister als Kunden und wachse in neuen Regionen und durch neue Dienstleistungsangebote. Im laufenden Geschäftsjahr 2024/2025 solle der Umsatz daher erstmals auf über 100 Millionen (zuletzt: 92 Millionen) Euro steigen. Die Zahl der Mitarbeitenden solle von derzeit 251 auf 280 erhöhte werden, wobei der Zuwachs vor allem in Metzingen vorgesehen sei. In Nürnberg solle eine neue Filiale eröffnet werden. Die Niederlassung in Gröbenzell solle nach Augsburg verlagert werden. Projekt in NepalAdvanced Unibyte sieht sich als führendes Systemhaus für IT-Infrastruktur (Installation, Betrieb und Wartung) und Datenspeicherung. In jüngerer Zeit seien vor allem die Themen IT-Sicherheit und Künstliche Intelligenz (KI) hinzugekommen, erzählte Walker: »Alle Mitarbeitenden haben KI-Schulungen erhalten.«
Den Mittelstandspreis unter dem Motto »Leistung – Engagement – Anerkennung« bekam das Metzinger Unternehmen gestern für die Mitwirkung bei einem Projekt in Nepal: Advanced Unibyte hat laut Mitteilung des Wirtschaftsministeriums mit rund 130.000 Euro zur Finanzierung des »Jodane Kinderhauses« in der Nähe von Kathmandu beigetragen. Der Verein Asha 21 will Kindern dort eine Perspektive geben. Aktuell leben 30 Kinder in dem Haus in einem familienähnlichen Verbund mit der Möglichkeit, zu lernen und sich zu entwickeln.
»Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht«
Die Beschäftigten von Advanced Unibyte können Patenschaften übernehmen. Aktuell bringen 35 Mitarbeitende neben der Geschäftsführung die monatlichen 80 Euro für die Unterbringung pro Kind auf. 225 Bewerbungen waren für den Mittelstandpreis eingegangen, der in drei Kategorien (nach Unternehmensgrößen) vergeben wurde.
Am 25. März 1994 sei die Advanced Unibyte GmbH mit Unterstützung seiner Frau Yvonne und eines inzwischen verstorbenen väterlichen Freund gegründet worden, so Walker, der aus Kirchentellinsfurt stammt. Er hatte bei der damaligen Transtec AG in Tübingen Kommunikationselektroniker gelernt und wollte etwas bewegen. »Schon als Jugendlicher hat mich die IT begeistert, ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht.« Ein Auslöser für die Selbstständigkeit sei im Übrigen der geplante (und später umgesetzte) Börsengang von Transtec gewesen, den er nicht im Sinne von Kunden und Beschäftigten eingestuft habe.
In der IT-Branche sei ein 30-jähriges Firmenbestehen eine lange Zeit, weiß Walker. Es sei viel technologischer Wandel zu bewältigen. Advanced Unibyte war an drei Standorten in Reutlingen ansässig und ist im Dezember 2016 in einen Neubau nach Metzingen umgezogen. (GEA)