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IHK Reutlingen: Wie sich die Region in 50 Jahren gewandelt hat

Wolfgang Epp, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Reutlingen. FOTO: PIETH
Wolfgang Epp, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Reutlingen. FOTO: PIETH
Wolfgang Epp, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Reutlingen. FOTO: PIETH

REUTLINGEN. Die Region Neckar-Alb – die Landkreise Reutlingen, Tübingen und Zollernalb – hat seit ihrer Gründung im Jahr 1973 knapp 30 Prozent an Bevölkerung hinzugewonnen. Dies zeigt eine neue Studie der Industrie- und Handelskammer (IHK) Reutlingen. Die Zahl der IHK-Mitgliedsunternehmen hat sich demnach mehr als verdreifacht.

»50 Jahre Region sind auch 50 Jahre Strukturwandel«, fasst IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Epp die aufbereiteten Daten zusammen. So standen 1973 Industrie und Bau noch für 60 Prozent der Bruttowertschöpfung. Heute entfallen 62 Prozent der Wertschöpfung auf Handel und Dienstleistungen. »Wir haben eine enorme Automatisierung in der Industrie erlebt und nicht zuletzt das Aufkommen von wissensbasierten Geschäftsmodellen, die die Wirtschaft ebenfalls komplett verändert haben«, sagt Epp.

Vor diesem Hintergrund sei auch das starke Wachstum der IHK-Mitgliedsbetriebe von 13.161 auf nun etwa 43.000 zu erklären. »Die Menschen arbeiten nicht mehr 50 Jahre beim selben Arbeitgeber. Sie machen sich selbstständig, wechseln den Job oder betreiben ein Gewerbe nebenher. Diese Entwicklungen schlagen sich auch in den Mitgliedszahlen der IHK nieder«, so der Hauptgeschäftsführer.

Im Vergleich zu 1973 leben heute der Studie zufolge 29 Prozent mehr Menschen in der Region. Aktuell sind es rund 715.000. Baden-Württemberg legte in den fünf Jahrzehnten um 21,6 Prozent zu.

Treiber des Bevölkerungswachstums in der Region ist demnach der Landkreis Tübingen mit knapp 42 Prozent mehr Menschen als vor 50 Jahren. Der Landkreis Reutlingen kommt auf 23,1 Prozent Zuwachs und der Zollernalbkreis auf 8,7 Prozent. Ein- und Zweipersonenhaushalte sind heute die dominierende Lebensform (66 Prozent). 1973 betrug ihr Anteil 50 Prozent. Demgegenüber sind Großfamilien mit fünf und mehr Personen von 14 auf 6 Prozent zurückgegangen.

Region mit 66 Gemeinden

Zwei weitere Trends sind deutlich ablesbar. Das Durchschnittsalter der Menschen in der Region liegt mittlerweile bei 43,6 (1973: 34,4). Gleichzeitig sank die Zahl der Schülerinnen und Schüler: Derzeit sind es knapp 69.000. 1973 drückten noch fast 89.000 die Schulbank.

1973 hat es in Baden-Württemberg eine Kreisgebietsreform gegeben: Aus 63 Land- und neun Stadtkreisen wurden damals 35 Land- und neun Stadtkreise, die in zwölf Regionalverbänden organisiert sind. Die Region Neckar-Alb besteht seither aus den drei eingangs genannten Landkreisen und umfasst 66 Städte und Gemeinden. (GEA)