REUTLINGEN. Der Außenhandel in der Region Neckar-Alb verzeichnet zur Jahresmitte ein leichtes Plus. Das Exportvolumen ist von 6,6 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum um ein Prozent auf 6,7 Milliarden Euro gestiegen, teilte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Reutlingen mit. »Wir können trotzdem noch keine Entwarnung geben«, wird IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Epp zitiert.
Die USA landen in der aktuellen Statistik immer noch auf Platz eins der Abnehmerländer für die Region Neckar-Alb – also die Landkreise Reutlingen, Tübingen und Zollernalb. Allerdings ist das Exportvolumen in die USA um über 8 Prozent auf rund 750 Millionen Euro gesunken. »Vor allem die unkalkulierbare Zollpolitik der USA stellt für die Unternehmen eine erhebliche Belastung dar«, so Epp. Eine Prognose, wie sich die wirtschaftlichen Beziehungen zu den USA entwickeln werden, sei schwierig. Die Zollerhöhungen könnten deutliche Exporteinbußen von bis zu 20 Prozent bedeuten.
Exportquote erneut gestiegen
Auf Rang zwei der Zielländer ist erstmals die Schweiz. Es folgen Frankreich und die Niederlande. China, im vergangenen Jahr noch auf Rang zwei, findet sich nur noch auf Rang fünf der Zielländer.
Der Landkreis Reutlingen legte beim Export im ersten Halbjahr um 2 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro zu. Im Zollernalbkreis stagnierten die Exporte bei 1,2 Milliarden. Der Landkreis Tübingen verzeichnet ein Minus von einem Prozent bei Exporten von knapp 750 Millionen Euro.
Die Exportquote in der Region stieg erneut und liegt zur Jahresmitte 2025 bei 60 Prozent (Jahresmitte 2024: 58 Prozent). »Das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die regionalen Unternehmen die Folgen der weltweiten Konflikte und des zunehmenden Protektionismus, den vor allem die USA an den Tag legen, deutlich zu spüren bekommen«, stellt IHK-Außenhandelsexperte Martin Fahling fest. Das Exportgeschäft stagniere, die Nachfrage aus dem Ausland sei gedämpft, neue Zoll- und Handelshemmnisse sorgten für weitere Unsicherheit.
Die IHK Reutlingen unterstützt ihre Unternehmen durch gezielte Beratungsangebote zu Zollfragen und Exportkontrolle. »Exportorientierte Unternehmen sollten sich auf jeden Fall breit aufstellen«, empfiehlt Fahling. Fragen zum Thema beantwortet Fahling, IHK-Bereichsleiter International und Internationale Fachkräfte. (GEA)
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