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Wolf in Burladingen gesichtet: Ist es das Tier aus Trochtelfingen?

In Burladingen wurde ein Wolf gesichtet. Ist das Tier aus Trochtelfingen etwa in die Nachbargemeinde umgezogen?

Ein Wolf geht in einem Wildpark durch sein Gehege
Ein Wolf geht in einem Wildpark durch sein Gehege. (Symbolbild) Foto: Sebastian Gollnow
Ein Wolf geht in einem Wildpark durch sein Gehege. (Symbolbild)
Foto: Sebastian Gollnow

BURLADINGEN. Auf der Schwäbischen Alb ist wieder ein Wolf gesichtet worden. Das bestätigt Rupert Rosenstock, der Wildtierbeauftragte des Landkreises Reutlingen, auf GEA-Anfrage. Demnach sei das Tier am 11. November in Burladingen von einer Wildtierkamera fotografiert worden. Herkunft, Geschlecht und die Identität seien nicht bekannt. Ähnlich verhielt es sich vor knapp vier Wochen als eine Fotofalle einen Wolf bei Trochtelfingen erwischte.

Trochtelfinger Wolf in Burladingen?

Mehrere Tage nach der Sichtung ging man davon aus, dass das Tier den Landkreis Reutlingen wieder verlassen hatte. Eine »mutmaßliche Meldung mit Substanz« außerhalb des Landkreises habe Rosenstock damals erreicht. Weitere Indizien: »Wenn er noch hier wäre, hätte es in der Zwischenzeit weitere Sichtungen oder zumindest Meldungen von Rissen von Weide- oder Wildtieren geben müssen, da der Wolf etwas fressen muss.«

Da Trochtelfingen und Burladingen unmittelbar aneinander grenzen, stellt sich nun die Frage: Ist der Wolf etwa in die Nachbargemeinde gezogen? »Es ist natürlich möglich, dass das Exemplar aus Trochtelfingen jetzt in Burladingen gesichtet wurde. Die Tiere können jedoch rund 60 Kilometer am Tag laufen. Es könnte also auch ein anderes sein«, sagt Rosenstock. Für die endgültige Klärung der Frage braucht es jedoch gesicherte Nachweise. Wichtig sei, dass die Meldeketten funktionieren.

48 Angriffe auf Nutztiere

Seit 2015 sind über das Monitoring in Baden-Württemberg bislang 3.819 Meldungen mit Wolfsverdacht registriert worden, 362 wurden bestätigt, schreibt der Landtagsabgeordnete Manuel Hailfinger (Wahlkreis Hechingen-Münsingen). Von 395 gemeldeten Angriffen auf Nutztiere sei der Wolf in 48 Fällen als sicherer oder wahrscheinlicher Verursacher bestätigt worden. 

Die Landesregierung wird laut Hailfinger eine Arbeitsgruppe mit den Jagd-, Natur- und Tierschutzverbänden, der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt sowie den Tierhaltungsverbänden einberufen. Das Ziel: Ein Konzept für ein Wolfskompetenzzentrum zu erarbeiten. Diese zentrale Anlaufstelle soll sich um alle Fragen rund um die Rückkehr des Wolfes nach Baden-Württemberg kümmern. (GEA)