MÜNSINGEN-MAGOLSHEIM. Ein unschöner Anblick bot sich Spaziergängern in der Nähe von Magolsheim, dort wurden Reste von Wildschweinen und Rehen illegal »entsorgt«. Die Angelegenheit sorgt im Münsinger Teilort für Aufregung, nicht erst seit der Vorfall in der Lokalpresse gelandet ist. Der anrüchige Vorfall wurde Ortsvorsteher, Jagdpächtern und auch der Polizei Münsingen bereits vor etwa drei Wochen bekannt. Wanderer verständigten die zuständigen Stellen, die sind seither mit Unterstützung der Polizei auf der Suche nach Hinweisen auf die Herkunft der Abfälle – bisher noch im Stillen. Dabei ist besonders die Magolsheimer Jagdgemeinschaft gefordert, die die illegale Deponie seither im Auge behält – bislang noch ohne Erfolg. Und die die undankbare Aufgabe übernahmen, die »Sauerei« aufzuräumen. Ob hier ein Fall von Wilderei vorliegt, ist offen.
Der Ablageort befindet sich unmittelbar an einer kleinen Verbindungsstraße zwischen der L 230 Münsingen – Breithülen und der Kreisstraße zwischen Magolsheim und Schelklingen-Ingstetten und verläuft weitgehend auf der Kreis- und Reviergrenze. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht: Die Nutzung ist erlaubt, und das Sträßchen wird gern auf dem Start zum Spaziergang genutzt – viel Ortskenntnis braucht es nicht, um das weitgehend naturbelassene und teilweise eingezäunte Gelände um ehemalige Sandgruben zu finden und missbräuchlich zu nutzen.
Ermitlungen laufen bereits
Die Magolsheimer Jäger scheiden als Schuldige aus, ist sich Ortsvorsteher Andreas Dizinger sicher, nicht nur weil die Waidmänner bei den Ermittlungen von Anfang an im Boot waren: »Wir kennen die, so was machen die nicht.« Und die Jäger selbst legen Wert darauf, dass Abfälle nicht erst seit Auftreten der Schweinepest nicht im Wald oder auf dem Feld landen. »Die Konviskatstelle auf dem Münsinger Bauhof ist 24 Stunden am Tag an sieben Tage der Woche für die Jäger mittels Zahlencode erreichbar und das klappt problemlos«, sagt der befragte Pächter.
In Magolsheim sorgt der Pressebericht für Unmut: »Wir sind da seit drei Wochen dran, und jetzt wird der Eindruck erweckt, dass hier in großem Stil ungestört Tierschänder unterwegs sind. Das finden wir nicht in Ordnung«, kommentierte Ortsvorsteher Ditzinger. Ihn stört auch, dass teils länger zurückliegende Vorfälle von Tierquälerei wieder aufgegriffen wurden und der Eindruck entstehen könne, dass hier ein grausamer Einzeltäter unterwegs sei. »Das vermittelt einfach ein falsches Bild.«
Wie der Ortschaftsrat auf die wenig schmeichelhafte Darstellung der Teilgemeinde reagieren wird, soll in einer Sondersitzung des Rats geklärt werden. (wu)