MÜNSINGEN. In den vergangenen Monaten wurden vermehrt Hinweise auf Giftköder, die irgendwo ausgelegt worden waren, in den Medien veröffentlicht. Dies bedeutet für alle Hundebesitzer eine potenzielle Gefahr für ihre Vierbeiner. Aber auch anderen Tieren, die sich in der Landschaft aufhalten, droht hier Lebensgefahr.
Menschen, die solche Köder auslegen, ist wahrscheinlich nicht bewusst, welches Leid sie dadurch bei Mensch und Tier auslösen können, heißt es in einer Mitteilung der Ortsgruppe Münsingen des Deutschen Schäferhundevereins. Hilfreich ist es daher zunächst, dass alle Hundebesitzer ihre Vierbeiner trainieren, sich rücksichtsvoll zu verhalten. Spaziergänger, Radfahrer und Jogger haben grundsätzlich das Recht, ihr Tun ohne Konflikte mit freilaufenden Hunden zu genießen.
Ein Hund, der folgt, wenn er gerufen wird, löst bei vielen Nichthundebesitzern positive Reaktionen aus. Diese einfache Verhaltensregel und ähnliche Inhalte werden in den Erziehungskursen auf dem Münsinger Hungerberg seit Jahrzehnten gelehrt. Sie sind auch Inhalt der Begleithundeprüfung, die von allen Rasse- und Hundesportvereinen angeboten wird. Eine erfolgreich bestandene Begleithundeprüfung führt zwischenzeitlich in vielen Kommunen zu einer verringerten Hundesteuer.
Selbstverständlich sollte auch das Wegräumen von Kot sein. Die Stadt Münsingen stellt dafür – ebenso wie viele andere Kommunen – seit vielen Jahren kostenlos Beutel zur Verfügung. Auch der Spielplatz ist kein geeignetes Auslaufgelände für den Vierbeiner. Grundsätzlich neigen Hunde dazu, Dinge, die sie finden, aufzunehmen. Dies reicht von Hinterlassenschaften anderer Vierbeiner bis zu Tischabfällen. Auch das bekommt nicht jedem Hund.
Madeleine Schauwecker bietet derzeit einen speziellen Kurs zu diesem Thema an. Leckerlis, sonst Hilfsmittel bei der Erziehung, dürfen nicht vom Boden aufgenommen werden. Der Hund soll erst bei Frauchen oder Herrchen durch Blickkontakt anfragen. Dann kommt das überschwängliche Lob des Zweibeiners mit der entsprechenden Belohnung. Zeigen sich erste Erfolge, steigt auch die Schwierigkeitsstufe. Würstchen, Fleisch und andere Leckereien dürfen nicht einfach aufgenommen werden. Ziel ist es, dass die Hunde die Leckerlis nur aus der Hand des Besitzers oder der Besitzerin annehmen. Ist dieses Verhalten eingeprägt, sinkt das Risiko, dass ein Tier einen Giftköder frisst, deutlich. »Natürlich bleibt immer ein Restrisiko«, so Madeleine Schauwecker. Wie bei aller Erziehung spielen Charakter und konsequenter Trainingsfleiß eine Rolle. Wer sich für einen solchen Kurs interessiert, kann samstags ab 14 Uhr auf dem Hungerberg vorbeischauen. Die Kurse werden für alle Hunde durchgeführt.
Die ersten Vorbereitungen für den Saisonhöhepunkt dieses Jahres laufen bereits: Die Ortsgruppe ist wieder Gastgeber für die Württembergische Meisterschaft. Auf dem Sportplatz in Trailfingen werden die besten Mensch-Hund-Teams ihren Meister küren. (eg)
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