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Wie Deutschlands kältester Ort bei Sonnenbühl auf einmal der wärmste wurde

Das Große Rinnental bei Sonnenbühl erreichte gestern etwa eine Stunde lang die bundesweit höchste Temperatur. Normalerweise ist es für Kälterekorde bekannt.

In Roland Hummels Klimastation im Großen Rinnental hat's nicht nur an Heiligabend Minustemperaturen. Trotzdem: »Das Sonnen
Roland Hummel an seiner Klimastation im Großen Rinnental. Foto: Roland Hummel
Roland Hummel an seiner Klimastation im Großen Rinnental.
Foto: Roland Hummel

SONNENBÜHL. In Wintermonaten misst die Wetterstation im Großen Rinnental zwischen Sonnenbühl-Undingen und Sonnenbühl-Erpfingen gelegentlich Temperaturrekorde im tiefen Minusbereich. Seit 1989 befindet sich dort die Messstation und Temperaturen von minus 40 Grad Celsius waren durchaus drin. Das Große Rinnental gilt seither auch als Kältepol Deutschlands. Umso überraschender, dass der Sonnenbühler Kältepol seit Sonntag mit einem deutschlandweiten Wärme-Superlativ aufwarten kann. Laut Wetterexperte Roland Hummel, der eine Wetterstation dort betreibt, sorgte am Sonntag eine sogenannte Inversionswetterlage dafür, dass aus dem bekannten Kältepol der kurzzeitig deutschlandweite Wärmepol wurde. Der Bereich der Mittleren Alb heizte sich demnach durch beständige und kräftige Sonneneinstrahlung und weitgehende Windstille über die Mittagszeit mächtig auf. 

Zunächst wurde bei der Wetterstation auf dem 825 Meter hohen Weinstein bei Undingen mit 16 Grad um 10 Uhr am Vormittag der höchste Temperaturwert bundesweit gemessen. Zwei Stunden später lag die Temperatur auf dem Berg sogar bei 16,7 Grad. Doch das Große Rinnental, das sich nur drei Kilometer entfernt und 90 Meter tiefer befindet, meldete zu diesem Zeitpunkt bereits 16,9 Grad und setzte sich damit vor die hohen Temperaturen, die beispielsweise auch in Nordrhein-Westfalen oder Bayern gemessen wurde. 

Laut Roland Hummel hielt der Sonnenbühler Temperatur-Höchststand somit etwa drei Stunden an, bevor andere Wetterstationen in Deutschland etwas höhere Werte meldeten. »Doch das Prädikat zeitweise wärmster Ort Deutschlands bleibt Sonnenbühl für den 8. November erhalten«, so Roland Hummel. (GEA)