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Weihnachtslieder mit Swing- und Latin-Feeling im Theater Lindenhof

Das Quintett SP2 aus Reutlingen und Tübingen präsentiert im Theater Lindenhof Adventliches mal anders

Das Jazz-Quintett SP2 gab im Theater Lindenhof ein etwas anderes Weihnachtslieder-Konzert.  FOTO: PRIVAT
Das Jazz-Quintett SP2 gab im Theater Lindenhof ein etwas anderes Weihnachtslieder-Konzert. FOTO: PRIVAT
Das Jazz-Quintett SP2 gab im Theater Lindenhof ein etwas anderes Weihnachtslieder-Konzert. FOTO: PRIVAT

BURLADINGEN-MELCHINGEN. Sie lieben ihr Tun, haben Freude am musikalischen Gestalten auf der Bühne, ob in Phrasen, mit rhythmischen Motiven, bei Tonleitern oder Harmoniewechseln: Das Quintett SP2 aus Reutlingen und Tübingen zeigte im Theater Lindenhof in Melchingen sein Handwerk mit jazzig, launig gespielten Weihnachtsliedern.

Die fünf Musiker präsentierten traditionelle Weihnachtslieder vor einem Publikum, das den Jazz als kontinuierliches Verändern, aufeinander Hören, mal von Solisten, mal von rhythmischen Begleitern, im ständigen Rollenwechsel erleben durfte.

Das Quintett, bestehend aus dem Pianisten Stephan Pitsch (Klavier), Karl-Heinz Wallner (Kontrabass), Klaus Zickler (Saxofon), Bernd Huber (Gitarre) und Joachim Gröschel (Schlagzeug) nutzte klare Strukturen und Freiräume, jeder Musiker brachte sich flexibel und kreativ ein. So entwickelte sich aus alten Melodien Neues. Ideen wurden aufgenommen und in Improvisationen eingebunden. Eine Kunst des miteinander Kommunizierens: Kontrolle abgeben, Führung übernehmen, improvisieren, das Unbekannte wagen, solieren und begleiten jeweils wertschätzen. Für die SP2-Jazzmusiker war es selbstverständlich: der Wechsel zwischen Solieren und Begleiten. So greift beispielsweise der Gitarrist Bernd Huber eine rhythmische Idee des Schlagzeugers auf, verändert diese und bringt sie durch sein Gitarrenspiel zur Geltung.

Unter den Musikern entstanden Verbindungen, sie reagierten aufeinander, antworteten, nahmen harmonische Ideen auf, forderten sich heraus, gaben sich Impulse. All das wurde getragen vom gemeinsamen Empfinden, den traditionellen Weihnachtsliedern zum Beispiel ein Swing- oder Latin-Feeling zu geben.

Wertschätzung und Spielfreude

Die SP2-Musiker hörten sich beim Spielen genau zu – die Ohren waren gespitzt. Sie beobachteten sich, um erkennen zu können, ob ein Solist länger spielt oder wer gegebenenfalls als nächstes die Führung übernimmt. Der Ton machte die Musik. Die Musiker entwickelten ein emphatisches Gefühl und gelangten so in den gemeinsamen Groove. Sie passten sich einander an, forderten sich und unterstützen sich durch ihre klare, eindeutige und präzise Spielweise. Die gegenseitige Wertschätzung und die Freude am Spielen sowie das Begegnen auf Augenhöhe waren spür- und hörbar.

Die fünf Musiker brachten sich rhythmisch untereinander zur Geltung, unterstützen sich harmonisch und begeisterten mit ihrer Teamleistung.

Kunst hat also eine verbindende Wirkung und ist ein Zusammenwirken von Miteinander und optimalem Ergebnis. Die Matinee war deshalb mehr als ein jazziges Adventskonzert. Übertragen auf die weltweite gesellschaftliche und politische Situation könnte das ein Vorbild sein, um wieder zu Spitzenleistungen in Gemeinschaft zu kommen. Dabei geht es ums Gestalten von Beziehungen und das Bewusstsein darüber. Im künstlerischen Tun ist das Streiten unmöglich. Der Ton machte die Musik! (eg)