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Aktuell Neueröffnung

Was das neue Münsinger Hallenbad zu bieten hat

Ein »Bad für alle« will das neue Münsinger Hallenbad sein. Am Samstagabend wurde es offiziell eröffnet und gleich von begeisterten Schwimmern in Beschlag genommen.

Erster Springer vom Dreimeterturm war Bürgermeister Mike Münzing.
Erster Springer vom Dreimeterturm war Bürgermeister Mike Münzing. Foto: Maria Bloching
Erster Springer vom Dreimeterturm war Bürgermeister Mike Münzing.
Foto: Maria Bloching

MÜNSINGEN. Über 160 Bäder wurden in diesem Jahr bundesweit geschlossen. In der Stadt Münsingen setzt man mit dem neu gebauten und nun in Betrieb genommenen Hallenbad ein Signal gegen diesen Trend. »Dieser Neubau war nur unter Einbeziehung und dank der Unterstützung der Bevölkerung möglich«, machte Bürgermeister Mike Münzing am Samstagabend bei der offiziellen Eröffnungsfeier deutlich. Mehr als 131.000 Euro an Spenden waren bis zu diesem Zeitpunkt von Betrieben, Vereinen, Institutionen und Bürgern eingegangen, weitere 5.000 Euro und ein Gutschein für eine Bad-Uhr kamen an diesem Abend vom Bäder-Förderverein hinzu.

7,4 Millionen Euro hat die Stadt Münsingen dieses neue Hallenbad gekostet. Es stellt nun mit dem vor einigen Jahren gebauten Freibad eine wunderschöne Bäderlandschaft für alle Generationen dar. 5,8 Millionen Euro sind trotz europaweiter Ausschreibung in der Region bei örtlichen Handwerkern geblieben. Nicht als »Brot- und Butterbad«, sondern als »bedeutsame Sportstätte« wurde dieses laut Münzing »wertvolle Projekt« mit knapp 1,94 Millionen Euro vom Bund gefördert. Geplant von der »Planungsgruppe Alb« mit mehreren Ingenieuren und Architekten, die sich im Rahmen eines Wettbewerbs zusammengetan hatten, und unter Einbeziehung der Bürger in einer Planungswerkstätte begannen bereits 2018 parallel zum Freibadneubau erste Überlegungen. Klar war: »Wir wollten Synergien schaffen, Freibad und Hallenbad regenerativ mit der Kraft der Sonne und mit Quellwasser versorgen und mit neuen Technologien autark sein«, so Münzing.

Richtige Entscheidung zur rechten Zeit

Man habe »die richtige Entscheidung zur rechten Zeit« getroffen und eine Freizeit- und Sportstätte geschaffen, die Nichtschwimmern, Kampfschwimmern und Trocken-Haar-Schwimmern, Babys und Senioren sowie all jenen, die Unterhaltung, Spaß und sportliche Herausforderungen suchen, gerecht wird. Hier können Rettungsschwimmer ausgebildet werden, außerdem werde es ermöglicht, das Sportabitur abzulegen. Dass auch der Sprung vom Dreimeterturm leicht möglich ist, demonstrierten Mike Münzing und Architekt Frank Hintzenstern höchstpersönlich im Anschluss an den offiziellen Teil. Mit Anlauf tauchten sie als erste Badnutzer in voller Montur in das einladend blau schimmernde Wasser ein, viele weitere mutige Springer folgten, die kurzerhand vom gut besuchten Freibad zum Hallenbad überwechselten und das neue Bad testen wollten.

Der Bäder-Förderverein mit Vorsitzende Sandra Bleher überreichte einen Gutschein für eine Bad-Uhr und 5.000 Euro.
Der Bäder-Förderverein mit Vorsitzende Sandra Bleher überreichte einen Gutschein für eine Bad-Uhr und 5.000 Euro. Foto: Maria Bloching
Der Bäder-Förderverein mit Vorsitzende Sandra Bleher überreichte einen Gutschein für eine Bad-Uhr und 5.000 Euro.
Foto: Maria Bloching

»Wir haben die Pläne mit Edelstahl-Kombibecken, dem gefliesten Planschbecken, der Technik im Untergeschoss getreu dem Motto 'Wasser spürbar und erlebbar machen' umgesetzt«, sagte Architektin Julia Leibiger. Das vielseitige Kombibecken mit einer Wasserfläche von 308 Quadratmetern und einem Volumen von 701 Kubikmetern wurde aus 17 Tonnen Edelstahl gebaut. 650 Meter Schweißnähte waren nötig, um einzelne Teile zu verbinden. Hier können 25 Meter Schwimmbahnen und alternativ in Querrichtung 16,66 Meter geschwommen werden.

Es gibt einen Sprungbereich mit einer Dreimeter-Sprungplattform, einem Einmeter-Sprungbrett und sieben Startblöcken, weiterhin eine kleine Wellnesseinrichtung mit Massagedüsen und Wasserspeier. Licht und Akustik sowie blaue und grüne Farben bilden ein stimmiges Gesamtbild. Die Farben finden sich auch in den fest verbauten Möbeln wieder. 15.000 Meter Leitungskabel wurden verbaut, um eine ideale Beleuchtung mit direktem und indirektem Licht zu schaffen. Der Kinderbereich bietet mit zwei gefliesten Planschbecken, Rutschen und Spieleinrichtungen wie Spritzdüsen ein besonderes Badeerlebnis. Mit Lüftung, Filter, Schwallwasserbehälter, Pumpen und Dosieranlagen wurde die neueste Technik verbaut, um Synergieeffekte für Freibad und Hallenbad zu schaffen.

Eine Einheit mit Freibad

Das Flachdachgebäude fügt sich wunderbar in die Landschaft ein und bildet nun mit viel Glas und Holzfassade eine Einheit mit dem bestehenden Freibad. »Ein toller Tag für Münsingen«, befand Sandra Bleher, Vorsitzende des Bäder-Fördervereins. Sie dankte ihren Vorgängern, allen voran Karl Thumm, die immer am Thema drangeblieben seien und nicht lockergelassen hätten: »Ohne Euch wären wir nicht da, wo wir heute stehen«. Trotz Hürden wie Corona und Ukraine-Krieg mit großen Preissteigerungen konnte dieses Projekt durchgezogen werden. Auch dank des Gemeinderats, der immer dahintergestanden sei. Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnungsfeier von der »Bader Alphorngaudi«, die äußerst passend den Triumphmarsch aus Aida über das Wasser schmetterte. Am Sonntag fand ein »Familientag« mit zahlreichen Aktionen statt. (GEA)