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TSV Genkingen ehrt Mitglieder

Bei der Winterfeier des TSV Genkingen sind Verdienstmedaillen verteilt und Ehrenmitglieder ernannt worden

Die neuen Ehrenmitglieder Martin List und Heidrun Schulz mit den Vorständen Michael Hahn (links), Patrick Deh und Sascha Kurzenb
Die neuen Ehrenmitglieder Martin List und Heidrun Schulz mit den Vorständen Michael Hahn (links), Patrick Deh und Sascha Kurzenberger (von rechts). Foto: Bernd Ruof
Die neuen Ehrenmitglieder Martin List und Heidrun Schulz mit den Vorständen Michael Hahn (links), Patrick Deh und Sascha Kurzenberger (von rechts).
Foto: Bernd Ruof

SONNENBÜHL. »Wir hatten ein fast normales TSV-Jahr«, meinte Sascha Kurzenberger, neben Patrick Deh und Michael Hahn einer der drei Vorsitzenden des Vereins, in seiner Begrüßungsrede anlässlich der alljährlichen Winterfeier des TSV Genkingen. Der Verein entwickele sich kontinuierlich weiter, die Angebote für Jung und Alt, Groß oder Klein nehmen zu: »Macht weiter so«, sagte Kurzenberger.

Lediglich bei der Besetzung von Ehrenämtern tue man sich schwer: »Doch dies ist landauf, landab bei anderen Vereinen nicht anders.« Sein Appell richtete sich daher an alle, die noch nicht ehrenamtlich aktiv sind, sich einzubringen.

Die Truppe hat seit Jahrzehnten Kultstatus. Obwohl sich dabei immer die Frage stellt: Sind es denn nun sportelnde Schauspieler oder mimisch begabte Sportler? Gemeint ist die Theatergruppe »Sportskomede« des TSV Genkingen. Sie strapazierte einmal mehr die Lachmuskeln der Genkinger im ersten Teil des Abends mit ihrem schwäbischen Lustspiel in drei Akten »Oh mein Gott, Herr Pfarrer«. Wie immer dienen als Humor-Ingredienzien Klatsch und Tratsch im Dorf, Liebesirrungen und -verwirrungen bis zum absehbaren Happy End.

Paraderolle für Marlene Karcher

Es geht darin um die Genkinger Kirchengemeinde, sie ist in Not, das Gotteshaus müsste saniert werden, aber das Geld fehlt, zu allem Überfluss bekommt der Taufstein einen Riss und setzt die Kirche unter Wasser. Da hilft es auch nicht, dass der Pastor Peter Jakob (Daniel Schweizer) mit Bauer Charly (Florian Maier) und Otto (Markus Eden) Skat um Geld spielt, um das Kirchensäckel aufzufüllen.

Dass Helga (Regine Herrmann), die ihre Tochter Lena (Katja Leibfritz) gerne im Kloster sehen möchte, mit ihr im Haushalt des Pfarrer wohnt, macht die Sache nicht leichter, zumal sich Lena in den Amerikaner Peter Jacob verliebt hat und von ihm schwanger ist.

Eine Paraderolle hat wieder die Genkinger Ortsvorsteherin Marlene Karcher als Sieglinde Schnatterlin. Sie liest neugierigerweise einen Liebesbrief, der an Lenas Freund gerichtet ist, der denselben Namen wie der Pfarrer trägt, und vermutet »Sodom und Gomorrha« in Genkingen – ein Pfarrer, der Vater wird. Bis sich das Ganze aufklärt und dank einer Erbschaft von Gerda Gans (Mareike Hahn) die Finanzprobleme der Kirche gelöst sind und »jeder Topf seinen Deckel« findet, dauert es noch eine Weile – sehr zum Vergnügen der Zuschauer.

In den Pausen zwischen den Akten sah man in viele freudestrahlende Gesichter, als es um die Preisvergabe bei der Tombola ging. Der Hauptpreis war eine Reise, die vom Schotterwerk Herrmann gestiftet wurde.

Vor den Ehrungen sorgte die Tennisabteilung für eine humorvolle Einlage bei der der Saal zum Mitmachen aufgefordert wurde. Fünf Abteilungsleiter des TSV mussten jeweils einen Begriff raten, der hinter ihnen als Plakat hochgehoben und vom Publikum mimisch dargestellt wurde: Vom Bauchtanz über Zungenkuss bis zur Brillenschlange reichte die Palette und die Darstellungsqualität des Saalpublikums bleibt unübertroffen.

Zahlreiche Ehrungen

Groß ist in jedem Jahr die Anzahl der Ehrungen. Zwölf Vereinsmitglieder wurden für 50-jährige Zugehörigkeit geehrt: Andreas Bahnmüller, Frank Buck, Dietmar Früh, Frank-Peter Leibfritz, Michael Leins, Roswitha Mezger, Elke Peters, Günther Rein, Siegfried Rinderknecht, Stephan Rinderknecht, Ilse Saur und Peter Trautmann.

Sascha Kurzenberger verknüpfte in seiner Laudatio die langjährige Mitgliedschaft jeweils mit dem Jahr des Eintritts des Jubilars und dem zeitgeschichtlichen Hintergrund: Bundeskanzler war 1975 Helmut Schmidt, Bundespräsident Walter Scheel, der Vietnamkrieg endete, Spanien kehrte nach der Franco-Diktatur zur Monarchie zurück, Niki Lauda wurde zum ersten Mal Weltmeister und der Liter Benzin kostete 40 Pfennige.

Auf 60 Jahre Vereinszugehörigkeit blicken Horst Herrmann und Gerhard List zurück: 1965 begann der Vietnamkrieg, Werder Bremen wurde Deutscher Meister, Winston Churchill starb, der Bundeskanzler hieß Ludwig Erhard, der Bundespräsident Heinrich Lübke, der Minirock wurde erfunden und der Liter Sprit kostete 29 Pfennige. »Früher saßen wir als junge Burschen unten im Saal und haben uns gefragt, ob wir es auch mal auf die Bühne schaffen«, erzählt Horst Herrmann lachend.

Weiter ging es mit vier Verdienstmedaillen in Bronze an Tobias Heinzelmann, Robin Schrade, Marius Modrow und Felix Grunewald und einer sogar in Silber: Sie ging an Gerhard Wenzky.

Die höchste Ehrung des TSV an diesem Abend wurde Martin List, Heidrun Schulz Alfred Schuster zuteil. Sie wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. List war unter anderem Kassier in der Fußballabteilung und Heidrun Schulz von 2003 bis 2013 Vorsitzende des Vereins. »Sie ist der Grund, warum ich hier bin«, so Kurzenberger.

Voll war die Bühne, als anschließend die Übungsleiter des TSV aufgerufen wurden und ihnen gedankt wurde: »Der TSV braucht euch und die Jugendlichen brauchen euch«, betonte der Vorstand.

Anschließend ging es um die sportlichen Leistungen im TSV. Besonders geehrt wurden Julian Ruoff, Lukas Ruoff und Christoph Frank. Die Fußballer wurden für ihren Aufstieg von der Kreisliga A in die Bezirksliga A geehrt, wo sie auch in dieser Saison erfolgreich sind und auf Platz 2 stehen.

Nach so viel Ehrungen rundeten die Fußballer den Abend mit einer Showeinlage ab. (GEA)