MÜNSINGEN-BICHISHAUSEN. Lange mussten die Fans des Stuttgart-Tatorts, vor allem aber die Lautertaler Bevölkerung, auf diese Folge warten, jetzt endlich wird sie ausgestrahlt. Die Dreharbeiten hatten im März 2023 das Dorf Bichishausen eine Woche lang auf den Kopf gestellt. Aufnahmeleiter Thorsten Tritthardt fand hier beste Bedingungen vor, um dem Krimi den perfekten Rahmen zu verleihen. Ein Team mit rund 60 Leuten hatte damals im Ort sein Lager aufgeschlagen, gedreht wurde an eng getakteten 12-Stunden-Tagen. Im Pfarrhaus war ein Produktionsbüro eingerichtet worden, als Schauplätze dienten der Gasthof Hirsch, der Friedhof und der Platz rund um die Kirche, eine Wohnung in der Fürstenbergstraße und weitere unterschiedliche Standorte im Dorf.
Mittendrin die beiden Hauptdarsteller Richy Müller und Felix Klare, die im Stuttgarter Tatort als Hauptkommissare Thorsten Lannert und Sebastian Bootz ermitteln. Neben diesen bekannten Gesichtern sind auch Moritz Führmann, Julia Jenkins, Irene Böhm, Timocin Ziegler, Sebastian Fritz und viele Komparsen aus der Umgebung zu sehen. »Regie führte Andreas Kleinert nach einem Drehbuch von Norbert Baumgarten«, heißt es von Seiten des Südwestrundfunks, für den Timo Held als Produzent tätig war. Am Sonntag, 17. November, um 20.15 Uhr ist es so weit: Der Tatort vom Lautertal wird in der ARD ausgestrahlt. Auch im Sender ONE ist er zu sehen, allerdings um 21.45 Uhr. Zusätzlich zu den Aufnahmen auf der Schwäbischen Alb wurden auch Szenen im Stuttgarter Europaviertel bei der Stadtbücherei, am Neckarufer sowie auf der Kulturinsel im Bereich des Güterbahnhofs gedreht. Weitere Innenaufnahmen entstanden im Raum Baden-Baden.
Einmal mehr beweisen die Stuttgarter Ermittler in diesem Tatort ihr Gespür für komplexe zwischenmenschliche Beziehungen und die Abgründe, die sich dahinter verbergen können. Die Kommissare treten in Erscheinung, als eine junge Frau tot am Ufer des Neckars gefunden wird. Sie verfolgen verschiedene Spuren, eine führt in das Heimatdorf des Opfers auf die Schwäbische Alb. Hanna Riedle hatte diesen Ort hinter sich gelassen, um in Stuttgart ein neues Leben zu beginnen. Doch nicht alle waren mit ihrer Entscheidung einverstanden. Lannert und Bootz tauchen tief in das Dorfleben ein und decken dabei Geheimnisse und Konflikte auf, die weit über einen einfachen Mordfall hinausgehen.
Der Fall ist rätselhaft, sieht auf den ersten Blick wie ein tragischer Unfall aus, der sich aber schnell als Mord entpuppt. Steckt die älblerische Gemeinschaft dahinter? Je länger die beiden Ermittler im Dorf verweilen, desto mehr verstehen sie Hannas Beweggründe, diesem Mikrokosmos zu entkommen. Gleichzeitig stoßen sie auf mehrere Verdächtige, die alles darangesetzt haben, die junge Frau zur Rückkehr zu bewegen. War es der verlassene Verlobte, der seine Zukunftspläne in Scherben liegen sah? Oder doch jemand aus dem Familienbetrieb, der um den Fortbestand des Unternehmens fürchtete?
In »Lass sie gehen« geht es um mehr als nur um einen Mordfall. Der Film thematisiert den Konflikt zwischen Tradition und Moderne, zwischen familiären Pflichten und persönlichen Träumen. »Er zeigt, wie schwer es sein kann, aus festgefahrenen Strukturen auszubrechen und welche Konsequenzen eine solche Entscheidung haben kann – nicht nur für die Person selbst, sondern für ein ganzes Gefüge von Menschen«, beschreibt der Südwestrundfunk diesen Krimi. Lannert und Bootz müssen in diesem komplexen Geflecht aus Beziehungen, Erwartungen und verletzten Gefühlen die Wahrheit finden. Dabei stoßen sie auf eine Mauer des Schweigens, die es zu durchbrechen gilt, um Hannas Mörder zu finden und ihr posthum die Gerechtigkeit zukommen zu lassen, die ihr zu Lebzeiten verwehrt blieb. Man darf gespannt sein! (GEA)