GAMMERTINGEN-MARIABERG. Zum ersten Mal hat das diakonische Unternehmen Mariaberg und seine Tochtergesellschaften einen »Tag der Ausbildung« in der Mehrzweckhalle in Mariaberg ausgerichtet. Junge Menschen auf der Suche nach beruflicher Orientierung konnten sich über das breit gefächerte Angebot an Bildungsmöglichkeiten rund um Mariaberg informieren und sich an kreativen Mitmachstationen ausprobieren: vom Handwerk über Hauswirtschaft bis zur Heilerziehungspflege.
Die jungen Menschen konnten zum Beispiel am Stand der Mariaberger Küche und Bäckerei selbst Minipizzen ausrollen und belegen – unter Anleitung der Fachkräfte und der aktuellen Auszubildenden. Die Schreinerei bot die Gelegenheit, mithilfe der CNC-Oberfräse bunte Holzplättchen mit eigenen Designs zu verzierern. Nebenan brannte der CO2-Laser Ornamente für eine maßgefertigte Duplo-Geschenkbox ein. Am Stand der Malerwerkstatt galt es, Stehwände bunt zu walzen und bei der Floristik wurden Kränze gebunden und Blattzellen unter dem Mikroskop begutachtet.
Wer erfolgreich mit dicken Arbeitshandschuhen an den Händen die Hemdknöpfe einer Schaufensterpuppe aufknöpfen konnte, bekam am Stand der Pflegeberufe eine Sonnenbrille geschenkt – und gleichzeitig einen Eindruck davon, wie es Menschen mit motorischen Schwierigkeiten oder Sensibilitätsstörungen im Alltag ergeht. Mit von der Partie waren außerdem die Agentur für Arbeit und der Mariaberger Sozialdienst, der die jungen Menschen ausführlich beriet.
Erst kürzlich war die Mariaberger Ausbildung & Service gGmbH als einer der besten Ausbildungsbetriebe Deutschlands für das »Ausbildungs-Ass« in der Kategorie »Industrie, Handel und Dienstleistung« nominiert worden. Junge Menschen mit Benachteiligung erhalten hier eine engmaschige und sensible Betreuung, können ihre Stärken und beruflichen Interessen ausloten und werden auch in Vollausbildungen fitgemacht für den ersten Arbeitsmarkt. Neben dem Standort in Gammertingen-Mariaberg gibt es in der Sigmaringer Achbergstraße den Ausbildungsbetrieb für Metallbau und Metallfeinbearbeitung sowie Außenklassen der Karl-Georg-Haldenwang-Schule (Förderberufsfachschule und Sonderberufsschule) direkt nebenan. Die Malerwerkstatt »farbwerk« mit Ausbildungsplätzen im Bereich Maler und Lackierer ist im Sommer aus Mariaberg nach Veringenstadt umgezogen.
Gegen den Fachkräftemangel
Das neue Konzept hat sich gelohnt: Der erste »Tag der Ausbildung« zahlreiche Besucher lockte nach Mariaberg – ein wichtiger Schritt, um dem allgegenwärtigen Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Marcus Winter, Leiter des Fachbereichs Berufliche Bildung, ist sehr zufrieden: »Es ist immer ein Wagnis, etwas Neues auszuprobieren. Wir konnten uns und die Vielfalt unserer Angebote gebührend präsentieren.«
Ein paar Tage zuvor hatte auch der Berufsbildungsbereich der Mariaberger Werkstätten seine Türen geöffnet. Dort können junge Menschen mit Behinderung verschiedene Arbeitsfelder der Werkstätten kennenlernen und herausfinden, welche Tätigkeit am besten zu ihnen passt.
Weitere Infos zu den Ausbildungen in Mariaberg sowie zu Studium, Freiwilligendiensten und Stellenangeboten gibt es im Internet. (eg)