PFRONSTETTEN. In den 1970er-Jahren wurde das erste Rasenspielfeld rund einen Kilometer vom Ort entfernt im Bereich Heinach/Hornkopf auf Grundstücken der Gemeinde Pfronstetten errichtet, seither wird es vom TSV als Sportgelände genutzt. Ein Teil des Trainingsgeländes im nördlichen Bereich wurde vor einigen Jahren durch den Verein selbst erworben. Doch mehr als 50 Jahre später gibt es auf dem Gelände immer noch keinen Strom, außerdem fehlen Wasser- und Abwasseranschlüsse. Und dies, obwohl hier regelmäßiger Übungs- und Spielbetrieb stattfindet und jedes Jahr das große Pfingstfest mit Erfolg, aber auch mit einem riesigen Aufwand veranstaltet wird.
»Das ist nicht mehr zeitgemäß«, findet Bürgermeister Reinhold Teufel. Öfter gab es in der Vergangenheit Vorstöße zur Erschließung, doch mal fehlte es am Geld, mal legte der Naturschutz Steine in den Weg. Jetzt sollen Leitungen entlang der Straße zum Sportgelände verlegt werden. Da dadurch 128 Quadratmeter Magerrasen tangiert werden, ist ein Ausgleich herzustellen. Das Landratsamt Reutlingen hat signalisiert, dass Baumaßnahmen zwischen Oktober und März durchgeführt werden dürfen. Der Sportverein möchte deshalb laut Schriftführer Andreas Böhm bereits im Herbst mit den Anschlussarbeiten beginnen. Allerdings sei man auf einen finanziellen Zuschuss der Gemeinde angewiesen, weshalb der Gemeinderat eine Sondersitzung einlegen musste.
Land bezuschusst Projekt voraussichtlich
Der Gesamtinvestitionsbedarf liegt bei rund 225.000 Euro, vom Land ist eine Förderung für den Anschluss ans Abwassernetz mit 24.360 Euro zu erwarten. Schon bei der Errichtung des Sportgeländes und auch später, so gab Bürgermeister Reinhold Teufel zu bedenken, habe sich die Gemeinde gegenüber dem TSV Pfronstetten »sehr vornehm zurückgehalten« und diesen »nicht über Gebühr unterstützt«. Sich also jetzt bei dieser notwendigen Erschließung finanziell zu beteiligen, sei »angemessen und vertretbar«, außerdem »ein Signal an die Bürgerschaft«. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Gemeinde dadurch die Möglichkeit erhält, in diesem Bereich Wohnmobilstellplätze einzurichten. 138.000 Euro sind bereits für dieses Projekt im Kommunalhaushalt eingestellt, müssen allerdings von der Gemeinde als Darlehen aufgenommen werden.
Ohne diesen Anschluss, so machte Andreas Böhm deutlich, habe der TSV Pfronstetten keine Zukunft. Wasser muss bisher in Tanks zum Sportheim gebracht werden, Strom kommt von einem Generator, im Winter gibt es keine Heizung. Der Sportverein steht finanziell dank der Pfingstfeste gut da und möchte in den nächsten Jahren deshalb auch in Sanitäranlagen, Küche, eine Überwachungskamera und eventuell in eine Flutlichtanlage investieren. Gemeinderat Karlheinz Schultes begrüßte das Vorhaben: »Seit 30 Jahren werden immer wieder Versuche gestartet, doch es war finanziell nie darstellbar. Für die Zukunft des Vereins ist es das einzig Richtige, sonst wird es für ihn schwierig.« Laut Andreas Böhm will der TSV auf seine Sponsoren zugehen und um Unterstützung bitten, außerdem soll ein Spendenaufruf an die Bevölkerung gestartet werden. »Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir hier mit gutem Beispiel vorangehen«, meinte Bürgermeister Teufel. Der Gemeinderat sprach sich einstimmig für die Unterstützung mit maximal 138.000 Euro aus. (GEA)