ZWIEFALTEN-SONDERBUCH. Wie lässt sich selbst bei extrem hoher und volatiler Einspeisung aus Solaranlagen ein Ortsnetz stabil halten? Dieser Frage geht die Netze BW seit 2014 in ihrem »Netzlabor Sonderbuch« nach. Ein neuer Feldtest in Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart verfolgt mithilfe innovativer Betriebsmittel einen erweiterten Ansatz.
»Smart Grid Demonstrator« nennt sich das Projekt der EnBW-Tochter und des Instituts für Energieübertragung und Hochspannungstechnik (IEH) in dem Zwiefaltener Ortsteil am Rande der Schwäbischen Alb. Dort ist auf fast jedem Dach eine Fotovoltaikanlage montiert, sodass die Einspeisung ins Ortsnetz die Last zeitweise fünffach übertrifft.
Spannung stabilisieren
Für den Feldtest wurden am IEH Geräte entwickelt, die neben der Last auch die Spannung messen und in Echtzeit an ein Internetportal übermitteln. Aus diesen Daten lässt sich der aktuelle Zustand des Ortsnetzes errechnen und ermitteln, inwieweit bei der Spannungsqualität Handlungsbedarf besteht. Die sollen an größeren Solaranlagen auch als Steuerboxen zum Einsatz kommen. Außerdem stehen im betroffenen Teilnetz die bereits »etablierten« Innovationen zur Verfügung. Dazu gehören ein »Ront « (sich selbst regelnder Trafo), ein sekundenschnell von Be- auf Entladung umschaltbarer Batteriespeicher und bereits einige Steuerboxen. Mit »U-Control«, einem Projekt unter Federführung der Uni Braunschweig, waren 2016 speziell kalibrierte Wechselrichter hinzugekommen, mit deren Hilfe zu hohen Spannungen entgegengewirkt werden kann. (fm)