SONNENBÜHL. Mit oder ohne Erhöhung der Hebesätze für die Grundsteuer A und B sowie die Gewerbesteuer: »Der Haushalt ist mit beiden Varianten genehmigungsfähig«, sagt Sebastian Herrmann. Der Kämmerer der Gemeinde Sonnenbühl hat alles genau durchgerechnet und seine Hausaufgaben gemacht. Aber er sagt, »langfristig wird man nicht an dem Weg vorbeikommen, die Hebesätze zu erhöhen«. Der Gemeinderat hat das Mahnen wohl gehört, sich aber mehrheitlich gegen diesen Schritt zum jetzigen Zeitpunkt entschieden. Er will nächstes Jahr und den ersten doppischen Haushaltsabschluss abwarten, bevor an dieser Schraube gedreht wird.
»Es ist unschwer erkennbar: Wir müssen an die Hebesätze ran«, sagt Bürgermeister Uwe Morgenstern. »Allerspätestens nächstes Jahr.« Zumal Sonnenbühl im Vergleich zu anderen Gemeinden im Landkreis Reutlingen unter dem Durchschnitt der Hebesatzhöhe für Grund- und Gewerbesteuer liege. Dieser Punkt wurde ausgiebig diskutiert. Manuel Hailfinger bezeichnete Sonnenbühl als Grund- und Gewerbesteueroase. Die Zahlen belegen das durchaus: Der Hebesatz der Grundsteuer A ist unverändert seit 1977, der der Grundsteuer B seit 1996, der Gewerbesteuer-Hebesatz ist unverändert seit 1980. Im Vergleich aller Kommunen im Kreis Reutlingen hat Sonnen die niedrigsten Hebesätze.
Der Bürgermeister ließ abstimmen. Soll Sonnenbühl die Hebesätze erhöhen? Es gab eine Ja-Stimme und eine Enthaltung, die Mehrheit war dagegen. Gegenprobe: Sollen die Hebesätze für 2020 wie bisher beibehalten bleiben? Die Mehrheit der Hände ging nach oben, es gab nur eine Gegenstimme. Beschlossen werden soll der Haushalt dann im Januar. (GEA)