GOMADINGEN. Alle zwei Jahre können die Gomadinger im Rahmen ihres Dorfabends der Lautertal-Touristik eine neue Wacholderkönigin wählen. Da Romy Holder in diesem Jahr die einzige Bewerberin für diesen Posten war, wurde auf eine Wahl, nicht aber auf die Krönung verzichtet. Die 20-Jährige aus Dapfen ist die mittlerweile siebte Hoheit, sie tritt nun die Nachfolge von Anja Winter an. »Die Gemeinde Gomadingen war auf der Suche nach einem Gesicht, das sie nach außen hin vertritt und Ansprechpartnerin für unsere Region mit ihren Wacholderheiden ist. Für diese Aufgabe sehe ich mich sehr gut geeignet, denn ich bin offenherzig, gehe gerne auf Menschen zu und unterhalte mich mit ihnen«, stellte sich die attraktive junge Frau vor.
Ihr Freies Soziales Jahr in der Albklinik Münsingen im Bereich der Physiotherapie hat sie abgeschlossen, im Oktober beginnt sie mit ihrer Ausbildung zur Notfallsanitäterin in Merklingen. Ihren Wohnsitz behält sie trotzdem in Dapfen: »Ich lebe sehr gern hier, schätze die Natur, in der ich mich auch sehr gern sportlich betätige. Mich treibt nichts weg. Bewusst habe ich mir meinen Ausbildungsplatz in Heimatnähe gesucht, um hier weiter wohnen bleiben zu können«.
Romy Holder ist musikalisch, gehörte jahrelang zu den Aktiven der Lautertalmusikanten und spielt nun Saxofon in der Musikkapelle Mehrstetten, die ihr Vater Dirk Holder dirigiert. Außerdem singt sie gern, hat auch immer wieder Gesangsauftritte. »Deshalb bin ich es gewohnt, vor einem großen Publikum zu stehen«. Lampenfieber war ihr also auch bei ihrer Vorstellung nicht anzumerken. Sie konnte die an sie von den beiden Bundestagsabgeordneten Beate Müller-Gemmeke (Bündnis 90/Grüne) und Michael Donth (CDU) sowie der Landtagsabgeordneten Cindy Holmberg (Bündnis 90/Grüne) gestellten Fragen deshalb auch souverän und fehlerlos beantworten. Wer wie Romy Holder in und um Gomadingen aufgewachsen ist und schon mehrere Krönungen von Wacholderköniginnen miterlebt hat, weiß natürlich, dass nur die weiblichen Wacholdersträucher Beeren tragen, dass daraus Öl, Schnaps, Späne und vieles mehr hergestellt werden kann und dass die Sträucher früher verbrannt wurden, um aufgrund ihrer heilenden Wirkung damit Krankenstuben und Ställe auszuräuchern.
Bürgermeister Klemens Betz freute sich über die fähige Nachfolgerin von Anja Winter, die er feierlich und mit großem Dank verabschiedete. Er sei überzeugt, dass es Romy Holder mit ihrer freundlichen und kommunikativen Art nicht schwerfallen werde, neue Kontakte zu knüpfen und für die nächsten zwei Jahre das Gesicht und das Aushängeschild von Gomadingen zu sein. »Ich werde von etwas berichten, das mir sehr am Herzen liegt: meine schöne Heimat im großen Lautertal«, versprach Romy Holder, die im Beisein der ersten Wacholderkönigin Maike Leuze, der vierten Wacholderkönigin Lisa Class und der sechsten Wacholderkönigin Anja Winter Krone und Schärpe überreicht bekam.
Diese Krönung war der Höhepunkt des zwischenzeitlich 30. Dorfabends, der in schöner Tradition von der Lautertal-Touristik jährlich veranstaltet wird. Vor dem Rathaus herrschte buntes Treiben, bei angenehmen Temperaturen ließ es sich an der Lauter mit musikalischer Unterhaltung durch die Lautertalmusikanten gemütlich sitzen, leckeres Essen und Geselligkeit genießen.
Eine Attraktion – vor allem für die vielen Kinder – war das Entenrennen, bei dem es viele attraktive Preise zu gewinnen gab. Insgesamt 1.000 kleine gelbe Quietscheentchen schwammen zunächst sehr gemächlich die Lauter hinunter. Dank eines eingebauten Strudels nahmen sie aber deutlich an Fahrt auf, manche wirbelten lange herum, andere wiederum blieben zwischendurch am Ufer hängen. Doch letzten Endes schafften es alle ans Ziel, sie wurden in einem Trichter aufgefangen. Inmitten dieses feierlichen Rahmens wurde Helma Leuze verabschiedet, die rund 20 Jahre lang bei der Lautertal-Touristik gearbeitet hatte. (GEA)