ZWIEFALTEN. 25 Jahre ist es her, dass aus den Psychiatrischen Landeskrankenhäusern in Weissenau, Bad Schussenried und Zwiefalten die Zentren für Psychiatrie wurden. Dieses Jubiläum nimmt das ZfP Südwürttemberg zum Anlass, um die Entwicklungen der letzten Jahre zu würdigen, unter anderem mit einer eigenen Jubiläumswebseite.
Die Rechtsformänderung, die die Psychiatrischen Landeskrankenhäuser 1996 zu Zentren für Psychiatrie machte, war weit mehr als nur eine reine Formalie. »Für uns begann damit die Entwicklung zu einem modernen Gesundheits- und Sozialunternehmen«, erklärt ZfP-Geschäftsführer Dieter Grupp. Denn die Satzung der Psychiatriezentren war nicht nur die Grundlage, um wirtschaftlich handeln und am Markt bestehen zu können, sondern schuf zudem Möglichkeiten, auch außerhalb der stationären Versorgung Fuß zu fassen.
Gemäß dem Errichtungsgesetz hatten die Zentren in Weissenau, Schussenried und Zwiefalten fortan nicht nur den Auftrag, die vollstationäre, teilstationäre und ambulante Krankenversorgung sicherzustellen, sondern sich auch am Aufbau gemeindenaher Strukturen zu beteiligen. Der Anfang wurde 1999 mit der Auslagerung einer allgemeinpsychiatrischen Station an das Krankenhaus Wangen gemacht, Dutzende gemeindenahe Einrichtungen folgten. Viele Millionen flossen in Neu- und Umbauten in der Region, es wurden Tageskliniken und Institutsambulanzen gegründet. »Heute halten wir in jedem Landkreis unseres Versorgungsgebiets eine stationäre Behandlungsmöglichkeit und in jeder größeren Stadt eine Tagesklinik mit Institutsambulanz vor«, betont ZfP-Geschäftsführer Grupp. Hinzu kommen die flächendeckende aufsuchende Behandlung und Angebote in den gemeindepsychiatrischen Zentren.
Immer kürzere Verweildauer
»Der Erhalt der sozialen Integration und der bestehenden Kontakte trägt erheblich zur Gesundung einer psychischen Erkrankung bei«, weiß Grupp. Daher wurde das Angebot der Zentren nicht nur an immer mehr Standorte ver lagert, sondern auch die Vernetzung mit Partnern und Trägern psychiatrischer Hilfsangebote vorangetrieben, sei es im gemeindepsychiatrischen Verbund oder in regionalen Sucht-, Alten- oder Jugendhilfesystemen.
»Durch den Ausbau der Angebote über Sektor- und Systemgrenzen hinweg können wir inzwischen so gut wie jedem Betroffenen ein passgenaues Behandlungsangebot in Wohnortnähe machen«, so Grupp stolz. Das führe dazu, dass sich die Verweildauer in den Kliniken über die Jahre hinweg immer weiter reduziert hat. Außerdem habe dieser Ansatz auch dazu beigetragen, dass die Psychiatrie ein Stück weit entstigmatisiert wurde.
Die Entwicklungen der letzten 25 Jahre würdigt das ZfP Südwürttemberg mit verschiedenen Jubiläumsaktionen. So geht jetzt eine eigene Jubiläumswebseite an den Start, auf der unter anderem ein digitaler Rückblick, 25 Stimmen aus dem ZfP sowie eine Glückwunsch-Wall zu finden sind. Weiterhin gibt es Aktionen auf den Social-Kanälen des Unternehmens, ein Jubiläumsmagazin, einen Malwettbewerb des inklusiven Ateliers und im Herbst eine Tagung zu 25 Jahren Chancengleichheit. (eg)
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