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Aktuell Konflikt

Polizeiverordnung soll für nächtliche Ruhe in Undingen sorgen

Sonnenbühl hat eine Polizeiverordnung, die laute Sit-ins auf dem Platz beim Undinger Jugendhaus und bei der evangelischen Kirche verbietet

In der Kleinparkanlage an Jugendhaus und evangelischer Kirche in Undingen sind Treffen zwischen 20 Uhr und 7 Uhr verboten. So is
In der Kleinparkanlage an Jugendhaus und evangelischer Kirche in Undingen sind Treffen zwischen 20 Uhr und 7 Uhr verboten. So ist es in der Polizeiverordnung geregelt. Wer dagegen verstößt, begeht eine Ordnungswidrigkeit. FOTO: FISCHER
In der Kleinparkanlage an Jugendhaus und evangelischer Kirche in Undingen sind Treffen zwischen 20 Uhr und 7 Uhr verboten. So ist es in der Polizeiverordnung geregelt. Wer dagegen verstößt, begeht eine Ordnungswidrigkeit. FOTO: FISCHER

SONNENBÜHL. Seit einigen Jahren schwelt ein Konflikt zwischen Anwohnern sowie Jugendlichen und jungen Erwachsenen am Platz beim Undinger Jugendhaus und bei der evangelischen Kirche. Er flackert immer wieder auf. Zuletzt gab es Beschwerden im März, als der Lockdown in der Anfangs-Corona-Krisenzeit eigentlich genau solche unliebsamen Treffen hätte verhindern müssen. Sit-ins dieser Art mit lauter Musik und Alkoholkonsum in der Kleinparkanlage hat die Gemeinde nun verboten. In der neuen, vom Gemeinderat beschlossenen Polizeiverordnung steht in Paragraf 6 Absatz 3, dass die Fläche zwischen 20 und 7 Uhr nicht mehr benutzt werden darf.

Den Undingern reicht’s. »Viele sind unzufrieden mit der Situation am Jugendhaus und auf den Spielplätzen«, sagt der Undinger Ortsvorsteher Michael Dieth. Der Bereich um das Jugendhaus sei ein Brennpunkt. »Die Leute sind verbittert und frustriert, sie fühlen sich hilf- und wehrlos. Alle Maßnahmen sind ohne Konsequenz geblieben.«

Bereits vor 15 Jahren gab es einen Anlauf in Sonnenbühl, eine Polizeiverordnung für die Gemeinde auf den Weg zu bringen. Ein vergebliches Unterfangen. Auch ein im Herbst 2019 bestellter Mediator konnte die Situation in Undingen nicht dauerhaft verbessern helfen. »Jeden Tag Party, der Zustand ist unzumutbar«, sagte ein Anwohner im März im Gespräch mit dem GEA. Nun hat der Gemeinderat also eine Polizeiverordnung beschlossen. Außerdem gibt es ein klares Signal in die Nachbargemeinden Lichtenstein und Engstingen: Mit ihnen will sich Sonnenbühl zusammentun, um für einen interkommunalen Ordnungsdienst zu sorgen. Engstingen und Lichtenstein beabsichtigen eine Einführung für 2021. Die Sonnenbühler wollen nun die Gespräche mit den Nachbarkommunen für eine Beteiligung konkretisieren. (GEA)