MÜNSINGEN. Über den Neubau des Hallenbads hat der Münsinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung beraten und Aufträge für verschiedene Bauarbeiten vergeben. Beim Aushub für den Neubau des Hallenbades in Münsingen kam es immer wieder zu Verzögerungen. Dies war vor allem der Frage geschuldet, wie das Material entsorgt werden soll. Nach dem ersten Baggerschürfen und der Deklarierung der Bodenproben ergaben sich prognostizierte Mehrkosten von rund 950.000 Euro, weil der Aushub zur Sonderdeponie gebracht werden muss.
Mit der Unterstützung eines Fachingenieurs konnte die Stadt mit dem Landratsamt Reutlingen ein Entsorgungskonzept für einen selektiven Erdbau abstimmen. Die beiden oberen schlechten Schichten mussten horizontal abgezogen und getrennt entsorgt werden, um eine Vermischung mit dem restlichen Erdmaterial zu verhindern. Das übrige Material kann nun auf die stadteigenen Deponie gebracht werden. Somit verringern sich die Mehrkosten auf rund 100.000 Euro. »Wir standen das ein oder anderes Mal kurz davor zu sagen: Jetzt stirbt das Projekt. Das ist nun zum Glück vom Tisch«, zeigte sich Bürgermeister Mike Münzing erleichtert.
Mehr als 12 Prozent teurer
Dennoch wird der Neubau, für den in den nächsten Jahren sieben Millionen Euro im städtischen Haushalt vorgesehen sind, deutlich teurer als ursprünglich gedacht. Um den enormen Preissteigerungen bei den Baumaterialien entgegenzuwirken, hat die Planungsgruppe Alb den Grundriss für das Hallenbad auf das Mindestmaß der Beckenumgänge verkleinert und somit die Kubatur des Gesamtgebäudes etwas verringert.
Momentan werden die Mehrkosten mit 717.343 Euro über der Kostenberechnung prognostiziert, das bedeutet eine Verteuerung von 12,1 Prozent. »Nicht erfreulich«, wie Münzing feststellte, »aber der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung geschuldet.« Darin enthalten ist auch die Aufbereitungsanlage für das Quellwasser, die zwingend eingebaut werden muss.
60 Prozent der Bauleistung vergeben
Der Gemeinderat hat in der Sitzung rund 60 Prozent der Bauleistungen vergeben. Der Rohbau übernimmt die Firma Gottlob Brodbeck, Metzingen, für netto 999.139 Euro. Für den Einbau des Edelstahlbeckens hat die e.s.m. Edelstahl-Schwimmbad- und Metallbau GmbH aus Pirna mit netto 625.365 Euro das günstigste Angebot abgegeben. Mit den Arbeiten für die Lüftung wurde die ESW Luft- und Klimatechnik GmbH aus Ellwangen für netto 404.184 Euro beauftragt. Die Badewassertechnik für netto 580.201 Euro und die Brunnenwasseraufbereitung für 93.587 Euro übernimmt die Atzwanger GmbH aus München.
Im Haushaltsplan 2022 sind – ebenso wie im Etat 2021 – eine Million Euro für den Neubau des Hallenbads eingestellt. In der mittelfristigen Finanzplanung stehen für 2023 und 2024 jeweils 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. (GEA)