MÜNSINGEN. Der Neubau des Münsinger Hallenbads wird rund 960.000 Euro teurer als gedacht. Das entspricht einer Kostensteigerung von 16,3 Prozent. Aus diesem Grund werden eine Million Euro zusätzlich im Haushaltsplan 2024 eingestellt. Zur Finanzierung will Bürgermeister Mike Münzing eine Sponsoring- und Spendenaktion starten, auch ein Förderantrag für die Mehrkosten werde eingereicht, erklärte er dem Gemeinderat.
»Viele Kommunen können Bundesförderungen nicht in Anspruch nehmen, weil sie ihre Maßnahmen nicht beginnen. Wir haben begonnen. Nun hoffen wir, dass es uns gelingt, etwas gegen die Teuerung zu bekommen.« Insgesamt entspreche das Steueraufkommen voll den Erwartungen, betonte Münzing. Es sei erfreulich, keine ganz großen Einbrüche verzeichnen zu müssen. Er sei der festen Überzeugung, die Finanzierung des Hallenbads stemmen zu können.
»Wichtiger ist die Frage, ob wir auch den Betrieb schaffen. Das wird eine große Herausforderung, aber wir sind auf einem guten Weg, und die Liquidität ist gut«, so Münzing. Insbesondere die Grund- und Bodenpolitik habe stets zum Wohlstand der Stadt beigetragen und beschere hohe Einnahmen, so etwa der Verkauf von Bauplätzen im Weißgerber mit einem Überschuss von 2,5 Millionen Euro.
Baustelle läuft auf Hochtouren
Die Baustelle im Hallenbad läuft derzeit auf Hochtouren, rund 75 Prozent aller Gewerke sind zwischenzeitlich vergeben. Betoniert sind Fundamente, Bodenplatte sowie Wände unter dem Schwimmbecken und Teile der Außenwände des Untergeschosses. Der Gemeinderat hatte nun Zimmerarbeiten und Flachdachabdichtungsarbeiten zu vergeben. Die Zimmerarbeiten liegen deutlich über dem Kostenplan. Als einzige Bieterin hat die Firma Krohmer ein Angebot in Höhe von 289.157 Euro netto abgegeben, die Kostenberechnung lag bei 67.513 Euro. Allerdings, so räumte Bauamtsleiter Alfred Schnürch ein, gab es Leistungsverschiebungen bei den Schlosser- und Stahlteilelieferungen, der Tragschale und den Oberlichtern, sodass eine bereinigte Kostenberechnung von netto 241.789 Euro angesetzt werden kann. Schnürch sprach deshalb von einer »erträglichen Erhöhung«.
Erfreulich ist die Preisentwicklung bei den Flachdachabdichtungsarbeiten. Das Angebot der Firma Müller aus Weinstadt lag mit 247.161 Euro unter der Kostenberechnung von 300.565 Euro. Grund seien ebenfalls Leistungsverschiebungen. (GEA)