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Narren aus Sonnenbühl schicken Kinder in die fünfte Jahreszeit

Riesige Resonanz für »Kinderfasching online« der Sonnenbühler Karnevalsgesellschaft – Bücherspende an Kitas

Sie wollen den Sonnenbühler Kindern eine Freude bereiten: Vereinspräsident Jan Herrmann (hintere Reihe Mitte, roter Pulli), Kers
Sie wollen den Sonnenbühler Kindern eine Freude bereiten: Vereinspräsident Jan Herrmann (hintere Reihe Mitte, roter Pulli), Kerstin Raach, Sonnenbühler Sachgebietsleiterin für Kindertagesstätten (links neben Herrmann), Katharina Maier-Erting, Leiterin des Kinderhaus Steinbühl (hinten, Zweite von rechts). FOTO: LEIPPERT
Sie wollen den Sonnenbühler Kindern eine Freude bereiten: Vereinspräsident Jan Herrmann (hintere Reihe Mitte, roter Pulli), Kerstin Raach, Sonnenbühler Sachgebietsleiterin für Kindertagesstätten (links neben Herrmann), Katharina Maier-Erting, Leiterin des Kinderhaus Steinbühl (hinten, Zweite von rechts). FOTO: LEIPPERT

SONNENBÜHL. Keine Fasnetsumzüge, keine Bürgerbälle. Fasnet fällt aus. Nicht so ganz: Die Älbler Narren lassen sich die fünfte Jahreszeit und den Spaß daran nicht verderben. Wie etwa die Sonnenbühler Karnevalsgesellschaft mit ihren »d’ Spitzbuaba«, »Bach’a’Brenner«, »Stroh-Weible«, Tanzgarden oder der Guggenmusik »Bärafezzer«. Der Verein hat sich für Kinder etwas Besonderes überlegt.

Wer befürchtete, die närrischen Tage ohne Fasnetsfez verbringen zu müssen, wird am Freitag, 12. Februar, eines Besseren belehrt. Da gibt es den traditionellen Kinderfasching der Sonnenbühler Karnevalsgesellschaft. Diesmal allerdings nicht in der Steinbühlhalle in Undingen, sondern jedes Kind bekommt die Möglichkeit, zu Hause Fasching zu feiern. Die Sonnenbühler Narren waren kreativ. »Kinderfasching online« heißt das Zauberwort. Auf die Idee gebracht wurden sie von Dieter von Au und Gerald Ettwein, erzählt Vereinspräsident Jan Herrmann. »Die haben uns angeschrieben, ob wir Interesse an ihrem einstündigen Narreteiprogramm hätten.« Und natürlich ließ sich der Verein dieses Angebot nicht entgehen.

Als »Clown Clip mit seinem Partner Herrn Wunderle« bieten die beiden Kleinkünstler eine gut einstündige Show aus Zauberei Clownerei, Jonglage und Faschingsliedern. »Wir wollen die Kinder wenigstens zu Hause in Bewegung bringen, wenn sonst nirgends irgendwas stattfindet«, erklärt von Au und verspricht mit Spielen wie »Kommando bimberle« oder Liedern wie »Ein dreifaches Halli – Hallo«, bei dem die Kinder zum Mitmachen und Singen animiert werden sollen. Eben eine bunte Mischung aus Witzigem und Bewegung.

Außerdem haben die Narren noch einen kleinen Film zur Einstimmung gedreht, der ebenfalls im Gesamtpaket enthalten ist. »Mit dieser Resonanz haben wir absolut nicht gerechnet«, gibt Vereinspräsident Jan Herrmann fast ungläubig zu. Denn die inzwischen mehr als 150 Anfragen fürs Päckle kommen nicht nur aus Sonnenbühl, sondern auch aus umliegenden Gemeinden wie Engstingen oder Melchingen, aber auch aus Eningen, Sickenhausen und Reutlingen. Selbst aus dem hohenzollerischen Bitz oder aus Hechingen wollen Familien beim Sonnenbühler Kinderfasching dabei sein.

Allerdings sei die Realisierung in solcher Größenordnung für den Verein nur bedingt machbar. Denn immerhin trägt der Verein nicht nur die kompletten Kosten. Neben den erforderlichen Zugangsdaten ist auch ein »Party-Set« mit Ausmalbildern, Konfetti oder Luftschlangen – von fleißigen Helfern aus Gründen der Nachhaltigkeit in Butterbrotpapiertüten verpackt – für die passende Kulisse in der Wohnung enthalten. So liefert der Verein die Pakete auch direkt zu den Bestellern nach Hause. Allerdings nur innerhalb von Sonnenbühl, »Auswärtige müssen ihr Paket selbst abholen«, stellt Herrmann klar.

Schließlich wollten die Narren vor allem Sonnenbühler Kindern die Chance auf ein klein wenig Narretei bieten. Die anfallenden Kosten seien für den Verein zu verschmerzen. »Wir haben dieses Jahr durch den Komplettausfall sämtlicher Veranstaltungen ja ansonsten viel weniger Ausgaben als normal«, meint Herrmann. Denn normalerweise fielen etwa enorme Kosten für Busfahrten oder für die bei Umzügen in das Publikum geworfenen Bonbons an. Ein wichtiger Grund für die Verpflichtung der beiden professionellen Unterhalter sei für ihn als Vereinspräsident auch die Unterstützung der Künstler, die anstelle von, laut von Au, »rund 70 Auftritten im Jahr« gerade mal sieben oder acht absolvieren dürfen. »Die kämpfen derzeit ja auch ums Überleben.«

Damit auch die ganz Kleinen der Gemeinde die fünfte Jahreszeit erleben können, spendet der Verein zudem vom LWK (Landesverband Württembergischer Karnevalsvereine) herausgegebene Bilderbücher an alle Kindergärten Sonnenbühls. Darin geht es um »Die kleine Maus«, die die Fasnet sucht. »In diesem besonderen Fasnetsjahr wollten wir den Sonnenbühler Kindern eine Freude machen«, betont Herrmann. Die war auch gleich sehr groß. »Damit können wir unsere Kinder ein bisschen auf diese Zeit einstimmen«, so Katharina Maier-Erting, Leiterin des Kinderhauses Steinbühl. (GEA)