Logo
Aktuell Ausflug

Mit dem Zug nach Münsingen und Merklingen: Probleme des Schienenverkehrs erlebt

Mitglieder des Fahrgastbeirats waren unterwegs auf der Schwäbischen Alb

Gleise im Gleisbett
Gleise sind an einem Bahnhof im Schotterbett verlegt. Foto: Hauke-Christian Dittrich/DPA
Gleise sind an einem Bahnhof im Schotterbett verlegt.
Foto: Hauke-Christian Dittrich/DPA

MÜNSINGEN/MERKLINGEN. Der erste Ausflug des Fahrgastbeirats Baden-Württemberg (FGB-BW) führte 15 Mitglieder auf die Schwäbische Alb nach Merklingen und Münsingen. Unterwegs erlebten sie hautnah die täglichen Probleme im Schienenverkehr.

Die Mehrzahl der Teilnehmer fuhr von Stuttgart aus mit dem Metropolexpress nach Wendlingen. Planmäßig besteht dort stündlich ein Anschluss an den schnellen IRE 200 nach Merklingen–Ulm mit sechs Minuten Umsteigezeit. Vorsichtshalber waren die FGB-BW-Mitglieder schon 30 Minuten früher unterwegs und erreichten Wendlingen – trotz hohem Fahrgastandrang von Wasen-Besuchern – rechtzeitig.

Der IRE fuhr pünktlich um 10.24 Uhr ab, bei der Abfahrt konnten die Fahrgastbeiräte noch erkennen, dass der Anschlusszug von Stuttgart am selben Bahnsteig wenige Sekunden nach Abfahrt des IRE ankam. Aus Sicht des FGB-BW zeigt dies die dringende Notwendigkeit, die Anschlusssicherung zu verbessern.

Übersichtskarte fehlt am Bahnhof

Am Bahnhof Merklingen-Schwäbische Alb schloss sich die zweite Gruppe des FGB-BW, die aus Ulm angereist war, der Stuttgarter Gruppe an. Matthias Lieb, der scheidende FGB-BW-Vorsitzende, informierte über die rasche Planung und Umsetzung dieses Unterwegshalts an der Schnellfahrstrecke Wendlingen-Ulm. Stündlich begegnen sich zur gleichen Zeit in Merklingen die Züge aus Wendlingen und Ulm.

Mit einem neuen Buskonzept, das aus dem ganzen Umland zu allen Zügen und aus allen Zügen auf die Schwäbische Alb Busverbindungen anbietet, wurde im ländlichen Raum ein vorbildliches ÖPNV-Gesamtkonzept mit guten Verbindungen auch abends und am Wochenende umgesetzt. Nicht nur für die Einwohner der Region, die nach Ulm oder Stuttgart wollen, sondern auch für Touristen sind diese Busverbindungen ins Biosphärengebiet Schwäbische Alb wichtig. Allerdings vermissten die FGB-BW-Mitglieder gerade für Touristen eine Übersichtskarte am Bahnhof mit den Linienverläufen und den touristischen Sehenswürdigkeiten.

Gefahr für Behinderte

Festgestellt wurde außerdem, dass die taktilen Leitelemente teilweise direkt an der Hauswand entlanglaufen und damit eine Gefahr für Menschen mit (Seh-)Behinderungen darstellen.

Die FGB-BW-Mitglieder besuchten auch das Biosphärenzentrum in Auingen und den Bahnhof Münsingen. Dort erhielten sie eine fachkundige Führung durch den Bahnhof und die frühere Sicherungstechnik der Eisenbahn (Kurbelstellwerk).

In den vergangenen 20 Jahren wurde mit der Schwäbischen Alb-Bahn ein regionales Verkehrsunternehmen aufgebaut, das Nostalgie und Moderne gelungen kombiniert. Im Anschluss ging die Fahrt mit dem Bus wieder zurück nach Merklingen und von dort weiter mit dem IRE 200 nach Ulm und Wendlingen. (eg)