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Münsingen hat ab dieser Woche sein neues Alb-Hospiz

Das Alb-Hospiz Münsingen wird am Freitag eröffnet. Es soll »mitten in der Gesellschaft« seinen Betrieb aufnehmen.

Frank Wößner und Tobias Ungerer setzten bis zuletzt auf viele Crowd-Darlehen für das Hospiz Münsinger Alb.
Frank Wößner und Tobias Ungerer setzten bis zuletzt auf viele Crowd-Darlehen für das Hospiz Münsinger Alb. Foto: Maria Bloching
Frank Wößner und Tobias Ungerer setzten bis zuletzt auf viele Crowd-Darlehen für das Hospiz Münsinger Alb.
Foto: Maria Bloching

MÜNSINGEN. Das neue Alb-Hospiz in Münsingen wird am Freitag, 9. September, um 14 Uhr feierlich eröffnet. Dazu sind alle eingeladen. Das Haus Im Weiher 5 kann an diesem Nachmittag besichtigt werden.

Das Alb-Hospiz soll ein Ort der Geborgenheit für schwer kranke und sterbende Menschen und deren Angehörige sein – nicht nur aus Münsingen, sondern aus der gesamten Alb-Region. Dort können Menschen gut begleitet und umsorgt in Würde und ohne Angst vor Schmerzen die letzte Lebenszeit verbringen. Seelsorgerliche und spirituelle Angebote für die Gäste, ihre Familien und Freundinnen und Freunde runden das Angebot ab.

Die Architektur des Hauses fördert Begegnungen und erlaubt auch den Rückzug in den geschützten Bereich des eigenen Zimmers. Die acht Einzelzimmer sind jeweils mit Bad ausgestattet und haben einen barrierefreien Zugang zur Terrasse. Das helle, freundliche Wohn- und Esszimmer verfügt über eine offene Küche. Dort kann gemeinsam gekocht, gegessen und Zeit miteinander verbracht werden. Im Zentrum des Hauses liegt der Raum der Stille. Er soll Gästen, Angehörigen, aber auch Mitarbeitenden die Möglichkeit bieten, zur Ruhe zu kommen.

Kostenfreie Betreuung

Die Gäste werden rund um die Uhr von einem multiprofessionellen Team, bestehend aus Pflegefachkräften, Sozialpädagogen, Seelsorgern und Hauswirtschaftskräften betreut. Ergänzend gibt es musikalische, künstlerische und andere therapeutische Angebote. Ehrenamtlich Engagierte gestalten zudem das Leben im Hospiz mit, sodass es seinen Platz mitten in der Gesellschaft haben wird.

Zur Finanzierung des Hauses greift die Samariterstiftung erstmals auf Crowd-Darlehen engagierter Bürgerinnen und Bürger zurück. Frank Wößner, Vorstandvorsitzender der Samariterstiftung, freut sich, dass das Ziel von 600 000 Euro sogar übertroffen wurde: »62 Investorinnen und Investoren tragen mit einer Darlehenssumme von insgesamt 624 000 Euro dazu bei, dass wir mit dem neuen Hospiz in der Alb-Region einen besonderen Lebensraum schaffen können«, so Wößner.

Der Aufenthalt im Hospiz ist für die Gäste kostenfrei, die Kosten übernehmen die Krankenkassen. Der Gesetzgeber hat jedoch festgelegt, dass der Beitrag der Kassen die Betriebskosten nicht komplett abdecken dürfen. Hospize müssen mit Spenden bezuschusst werden. Für das Alb-Hospiz sind jährlich rund 60 000 Euro an Spenden notwendig. Die Münsinger Alb- und Hospiz-Stiftung Zeit für Menschen hat sich zum Ziel gesetzt, dieses Defizit mit Spenden zu finanzieren. (eb)