MÜNSINGEN. Rund 30 Beschäftigte der Werkstatt an der Schanz der Samariterstiftung haben seit Kurzem einen anderen Weg zur Arbeit. Die »MeMo«, wie die Metall- und Montageabteilung auch genannt wird, ist in die Bertha-Benz-Straße 6 umgezogen. Die Beschäftigten der Werkstatt feierten den Umzug zusammen mit Mitarbeitenden und Kooperationspartnern bei einem kleinen Stehempfang.
Die Freude war groß, dass in Münsingen auch weiterhin Menschen, die am allgemeinen Arbeitsmarkt (noch) keine Beschäftigung finden, Aufträge für Betriebe aus der Region bearbeiten können. Denn das vergangene halbe Jahr war für die MeMo nicht einfach: Im März dieses Jahres flatterte der Samariterstiftung quasi aus heiterem Himmel die Kündigung ihrer Betriebsstätte in der Robert-Bosch-Straße ins Haus.
Partner nicht verlieren
Wo sollte man in kurzer Zeit Betriebsräume finden, in denen über 30 Menschen die Aufträge für Firmenpartner aus der Region bearbeiten können? Umso größer war die Erleichterung, als die Upfinger Firma Feucht Antriebstechnik ankündigte, eine neu erstellte Halle in der Bertha-Benz-Straße an die Samariterstiftung zu vermieten. Feucht lässt schon seit vielen Jahren Metall in der Werkstatt für den eigenen Betrieb bearbeiten und wollte die MeMo als Partner auf keinen Fall verlieren.
SAMARITERSTIFTUNG
Die Samariterstiftung betreut an mehr als 30 Standorten in Württemberg über 5 000 Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung. Rund 3 200 Mitarbeitende arbeiten in den mehr als 60 Häusern, Einrichtungen und Diensten. Rund zwei Drittel der Mitarbeitenden sind in der Altenhilfe tätig, knapp ein Drittel in der Eingliederungshilfe/Sozialpsychiatrie. (eg)
»Dass Sie uns nicht aus reiner Nächstenliebe diese Halle vermieten, sondern uns als wichtigen Partner bei der Fertigung von Metallteilen ernst nehmen und weiter auf uns setzen, wertet die Arbeit der hier tätigen Menschen ungemein auf«, erklärte Markus Mörike, Regionalleiter Behindertenhilfe/Sozialpsychiatrie Münsinger Alb der Samariterstiftung: »Sie zeigen uns damit, dass wir uns durch unsere zuverlässige und qualitativ hochwertige Arbeit als Partner der Industrie bewährt haben«, sagte Mörike zu Familie Feucht.
Auch andere Partner freuen sich, dass die für sie wichtige Auftragsfertigung der MeMo ohne Einschränkungen weiterlaufen kann und signalisierten Interesse an der weiteren Zusammenarbeit. Werkstattleiterin Britta Lucas bedankte sich ebenfalls bei den Auftraggebern. Ihr besonderer Dank ging aber an die Mitarbeitenden: »Wie ihr in diesem halben Jahr bei laufendem Betrieb den Umzug geschultert habt, war einfach phänomenal«, so Lucas. Abteilungsleiter Bernd Bahnmüller gab schließlich einen Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten, die die neue Halle bietet. In der neuen MeMo kann ein breites Spektrum an Aufträgen bearbeitet werden. (eg)