ST. JOHANN. Eine Reihe von Themen, die relativ zügig abgehandelt waren, hatte der Gemeinderat St. Johann am Dienstag auf der Tagesordnung.
- Bürgerfragestunde
Wie ist der Stand beim Schuppengebiet Gächingen? Die Nachfrage eines Bürgers konnte der im Rathaus für Bausachen zuständige Tim Bahnmüller beantworten. Das Verfahren der frühzeitigen Beteiligung ging im Sommer über die Bühne, die erste Auswertung liege vor, in die Erschließungsplanung sei man schon eingestiegen. Ein Problem sei, so Bahnmüller, die enge Zuwegung. Um es zu lösen, habe man inzwischen Gespräche mit Grundstückseigentümern geführt. Die seien erfolgreich verlaufen, man habe eine mündliche Zusage.
- Blutspenderehrung
Sieben Bürger, die zehn Mal oder öfter Blut gespendet haben, zeichnete Bürgermeister Florian Bauer aus. »Wir ehren heute insgesamt 210 Spenden«, so Bauer. »Eine beeindruckende Zahl – vor allem, wenn man bedenkt, dass man mit einer Spende bis zu drei Leben retten kann.« Ekkehard Spohn und Franziska Haas spendeten schon 50 Mal Blut, Elke Katzmaier, Carina Glänzer, Jost Brändle und Ursula Bantle jeweils 25 Mal. Steffen Zimpelmann wurde für zehn Spenden ausgezeichnet. Bauers Dank ging auch an den DRK-Ortsverein, vertreten durch den Vorsitzenden Timo Herrmann und dessen Stellvertreter Bernd Feucht: »Die Organisation und Durchführung von Spendenaktionen ist ein enormer Aufwand.« Der nächste Termin ist am Donnerstag, 17. Oktober, in der Gemeindehalle.
- Ortsvorsteher
Im Juli wurden in St. Johann die Gemeinde- und Ortschaftsräte bei der konstituierenden Sitzung in ihre Ämter eingesetzt. Bleichstetten konnte damals noch keinen Vorschlag für den Posten des Ortsvorstehers unterbreiten, die Räte waren sich intern nicht einig geworden. Dieter Kröger, der das Amt die vergangenen fünf Jahre innehatte, hatte sich zwar erneut zur Verfügung gestellt, war aber in der Wahl im Ortschaftsrat durchgefallen. Jetzt konnte der Ortschaftsrat einen Vorschlag präsentieren, der vom Gemeinderat gebilligt wurde.
Abgestimmt wurde geheim – Manuela Wendlers Antrag, offen abzustimmen, wurde abgelehnt. Kay Götz ist mit acht Ja-Stimmen neuer Ortsvorsteher, fünf Gemeinderäte sagten Nein, einer enthielt sich. Acht Mal Ja, sechs Mal Nein: So lautete das Ergebnis für Gerd Hanne, der damit erster Stellvertreter ist. Neun Ja-Stimmen und fünf Nein-Stimmen bekam Heiko Werz als zweiter Stellvertreter. Dieter Kröger erhielt für seine vergangenen fünf Jahre als Ortsvorsteher ein Dankeschön und ein Lob von Bürgermeister Florian Bauer. Seit dieser Amtsperiode ist Kröger auch Mitglied des Gemeinderats.
- Energie
Die Gemeinde St. Johann beteiligt sich an der Bündelausschreibung für die Stromlieferung für die Jahre 2026 bis 2028. »Der Gemeindetag bietet die Bündelausschreibung seit vielen Jahren an, viele umliegende Gemeinden nehmen teil«, informierte Kämmerer Manuel Reiner. Bisher haben die St. Johanner ihre Stromverträge selbst ausgehandelt, der aktuelle läuft nun aus. Von der Bündelausschreibung erhofft sich Reiner günstigere Konditionen, der Gemeinderat billigte seinen Vorschlag bei einer Enthaltung. Für die Teilnahme an der Ausschreibung werden Kosten fällig: 26,50 Euro plus Mehrwertsteuer sind es pro Abnahmestelle, bei 101 Stellen summiert sich der Beitrag auf 3.185 Euro, so Reiner. Bestellt wird – wie bisher beim alten Lieferanten – 100 Prozent Ökostrom. Hans Brändle sprach sich dafür aus, Normalstrom ohne Anforderungen an die Erzeugungsart zu ordern. Er war sich sicher, dass auch in diesem Tarif so oder so ausschließlich Strom aus regenerativen Quellen geliefert werde, »die kriegen den doch sonst gar nicht weg«. Das Gremium stimmte bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung aber mehrheitlich für den Öko-Tarif.
- Feuerwehrsatzung
Wenn’s brennt, zahlt die Gemeinde den Feuerwehreinsatz. Das ist grundsätzlich so, erläuterte Kämmerer Manuel Reiner. Bei Verkehrsunfällen oder Fehlalarmen sieht’s anders aus, hier können die Kosten vom Verursacher eingefordert werden. Die Sätze, die in solchen Fällen verlangt werden, hat der Gemeindetag in einer Mustersatzung veröffentlicht. Auf deren Grundlage passt die Gemeinde St. Johann nun ihre Feuerwehr-Kostenersatz-Satzung an. Bisher wurden pro Mann und Stunde pauschal 10 Euro verrechnet, künftig sind es 15,33 Euro. Neu ist auch, dass nach angefangenen halben Stunden abgerechnet wird. Für Fahrzeuge und Gerätewagen gibt es jeweils feste Sätze.
- Bebauungsplan
Der ehemalige Kindergarten in Bleichstetten wurde abgerissen, die Gemeinde möchte das Grundstück für neue Nutzungsmöglichkeiten erschließen. Dabei habe sich gezeigt, dass es sinnvoll sei, bei den Überlegungen das gesamte Areal einzubeziehen, so Bürgermeister Florian Bauer. Betroffen sind nicht nur eine freie Grünfläche in der Ortsmitte, sondern etliche andere angrenzende Grundstücke. Deren Eigentümer wurden bereits zu einem Gespräch mit dem Ortschaftsrat eingeladen, um erste Ideen zu besprechen. Es gehe auch darum, deren Erwartungen und Pläne mit einzubeziehen, so Tim Bahnmüller, der für Bausachen zuständig ist. Deshalb wird für das insgesamt rund 44.300 Quadratmeter große Gebiet zwischen Hinterberg, Upfinger Straße, Friedenstraße und Schweizer Straße ein Bebauungsplan aufgestellt. Um zu verhindern, dass in der Zwischenzeit Projekte realisiert werden, die der Planung entgegenstehen, hat der Gemeinderat einer Veränderungssperre zugestimmt. Bahnmüller bezeichnete sie als »Bremse für Vorhaben«, die zwei Jahre Gültigkeit hat: »Es geht darum, den Bereich zu schützen und die planerische Hoheit zu behalten.« Bauanträge können trotzdem gestellt werden, betonte Bürgermeister Florian Bauer.
- Brennholzpreis
Jedes Jahr macht das Kreisforstamt Vorschläge für die Brennholzpreise. Der Empfehlung, sie für 2024/25 zu belassen wie bisher, folgt die Gemeinde St. Johann. Brennholz kostet für Endverbraucher 57,40 Euro pro Raummeter, Händler bezahlen 56 Euro pro Festmeter. (ma)