SONNENBÜHL. Unfall in einer der Steigen. Die Polizei zu alarmieren, gelingt nicht, weil das Handy keinen Empfang hat. Wertvolle Zeit vergeht. Solche Szenarien werden in Zukunft immer häufiger der Vergangenheit angehören. Hoffentlich. Das Unternehmen Telefonica Germany will weiße Flecken in der Mobilfunkabdeckung schließen. Und dafür neue Masten errichten, die Lücken im Handynetz schließen. Auch in Sonnenbühl wird es Standorte für die Sende- und Empfangsanlagen geben.
Norbert Jäger von Telefonica Germany stellte die Planung für mobiles Breitband im Gemeinderat vor. Vor allem die Bereiche Gönninger Steige (L 230), Stuhlsteige (L 382) und Lichtensteinstraße (L 230) sollen vom Mobilfunknetz besser abgedeckt werden. Dazu wurden auf dem Gemeindegebiet von Sonnenbühl geeignete Standorte gesucht, an denen Mobilfunkmasten errichtet werden können. Es geht darum, Datenvolumen und Netzabdeckung zu gewährleisten. »In Genkingen ist kein einziger Sendemast vorhanden, weder auf einem Dach, noch auf einer Freifläche«, sagt Norbert Jäger. Es besteht Handlungsbedarf. Neun Suchkreise wurden gezogen, um geeignete Standorte zu finden. Nicht nur in Sonnenbühl, sondern auch in Pfullingen und Lichtenstein. Die Suchkreise überlappen sich zum Teil, sie haben einen Radius von 2,2 Kilometern. Letztlich haben sich von den neun in den Blick gefassten Standorten sieben als geeignet herauskristallisiert: zwei in Pfullingen, zwei in Lichtenstein und drei in Sonnenbühl. Sie sollten leicht erhöht sein, dann sei die Abdeckung ideal, erklärt Jäger.
50 Meter hohe Anlagen
In Genkingen sollen in den Gewannen Eichhalde (beim Schotterwerk Leibfritz), Scheiterhau und Hinterer Rinderberg Mobilfunkmasten errichtet werden. »So ein Mast kostet richtig Geld«, sagt Jäger. Die in Genkingen geplanten Anlagen werden eine Höhe von 50 Metern haben, die jeweiligen Flächen, auf denen sie stehen werden, haben eine Größe von 250 Quadratmetern. Die Gemeinde erhält für die Flächen Pachtzahlungen von jährlich 1 950 Euro pro Standort, also bei drei Masten insgesamt 5 850 Euro. Der Pachtvertrag wird für eine Laufzeit von 30 Jahren abgeschlossen. In etwa drei Wochen wird es eine bautechnische Begehung geben. Jeder Mast werde individuell geplant. Auch ein Bodengutachten ist notwendig. Bis ein Bauantrag gestellt wird, werde wohl ein Jahr vergehen. Jäger sagt, er rechne »mit 18 Monaten, wenn alles gut läuft«. Nicht nur die Masten müssen aufgestellt werden, sondern auch Zuwege hergerichtet und Stromanschlüsse, Zählerkästen und Glasfaserverbindung hergestellt werden.
Einwände hatte der Gemeinderat nicht gegen den Bau der Mobilfunkmasten. Michael Dieth sieht die Verbesserung der Mobilfunkabdeckung als sinnvoll an. »Die Einhaltung der Grenzwerte zum Schutz von Personen in elektromagnetischen Feldern von Funkanlagen wird von der Bundesnetzagentur sichergestellt und überwacht«, heißt es auf einer Seite der Bundesnetzagentur. Gesundheitsgefährdende Risiken gehen nicht von den Anlagen aus, das unterstrich Bürgermeister Uwe Morgenstern.
Der Gemeinderat beschloss einstimmig, dass die Verwaltung die Pachtverträge für die drei Mobilfunkmast-Standorte abschließen soll. (cofi)