GAMMERTINGEN. Die Arbeit geht weiter, aber es ist nicht mehr dasselbe: Einer der Gründer und langjähriges Mitglied des Vorstands des Fördervereins des städtischen Altenpflegeheims St. Elisabeth in Gammertingen, Martin Hundt, ist im September gestorben. »Es ist eine andere Versammlung ohne Martin Hundt«, meinte Heimleiter Heinrich Dietmann bei der Jahreshauptversammlung des Vereins im Schlosssaal des Rathauses. Aber auch: »Der Förderverein hat sofort signalisiert: Wenn ihr uns braucht, sind wir da.«
Der Verein bleibt handlungsfähig, bestätigte Vorstand Herbert Winkler, laut Satzung kann die Arbeit auch mit einem Vorstand fortgesetzt werden. So bleibt der Förderverein nahtlos tätig, auch wenn Corona gerade im Pflegebereich zu spürbaren Veränderungen geführt hat. Die sonst üblichen Veranstaltungen – etwa Seniorenkino, Jahresausflug, Hausfasnet, Elisabethenfest oder Weihnachtsmärktle sind ausgefallen oder abgesagt. Dafür schieben die Ehrenamtlichen jetzt am Wochenende Dienst an der Pforte und regeln den Besucherzugang. Eine wesentliche Entlastung lobt Dietmann, der für das Zugangskonzept zum Heim verantwortlich ist. Das bisher von Coronafällen zur Gänze verschont blieb, wie er mit Erleichterung berichtete.
Die freie Kapazität steckt der Förderverein in das große Zukunftsprojekt der Stadt: den Neubau des Heims und die künftige Nutzung des Bestandsbaus sowie als zivilgesellschaftliche Partner in das Quartiersprojekt »Leben und älter werden in Gammertingen«.
So haben sich Mitglieder in den Sommermonaten in die Arbeitskreise aus Gemeinderäten eingebracht. Die Ergebnisse der nicht öffentlichen Sitzungen werden bei der Stadtratssitzung am 11. November vorgestellt, »wir warten gespannt auf die Entscheidung des Gemeinderats«, sagte Vorstand Winkler. Und bei der Fortführung der Bürgertische des Quartiersprojekts kommt dem Pflegeheim und seinem Förderverein wesentliche Bedeutung zu.
Der Förderverein ist nun zehn Jahre alt. Seither ist er von 60 auf 120 Mitglieder gewachsen – einen Mitgliederzuwachs erfuhr er 2019 auch wegen seines vernehmlichen Eintretens für den Erhalt des Pflegeheims. Nicht in Konkurrenz zur Stadt, aber immer da, wenn wir gefragt werden, so beschrieb Winkler das Selbstverständnis. So hat der Verein Nützliches wie eine Aufstehhilfe, Rolltische oder eine Markise gefördert, aber auch schlicht Schönes wie etwa den Quellstein am Eingang. Weil nach dem Coronajahr die Kasse von Schatzmeister Eugen Reiner gut gefüllt ist, soll in diesem Jahr noch eine Wetterstation und eine neue Kamera auf die Liste kommen. (wu)