SONNENBÜHL-UNDINGEN. Einen Stabwechsel gab es jetzt beim Posaunenchor Undingen. Ulrike Schlienz übergab in einem Bläsergottesdienst am zweiten Advent nach 20 Jahren als Dirigentin offiziell den Taktstock an Ernst Herrmann. Der Pfarrer im Ruhestand ist allerdings schon seit September bei den 13 Bläsern im Einsatz.
Er sagt von sich selbst, dass er zeit seines Lebens ein Posaunenchorkind gewesen sei. Opa Heinrich Herrmann gründete den Posaunenchor Genkingen vor ziemlich genau 100 Jahren, Vater Heinrich hat ihn dann 40 Jahre lang weitergeführt. Ihnen hat er es gleichgetan und als Pfarrer in Lomersheim und Bodelshausen Jugendlichen die Kirchenmusik nahegebracht. Bis zu 50 begeisterte Jungbläser hatte der studierte Theologe und Kirchenmusiker damals in seinem Jugendchor. Jetzt wage er sich an die Arbeit mit 13 erwachsenen Bläsern aller Altersklassen.
»Erst war ich skeptisch«, räumt er ein. Es habe sich aber schnell gezeigt, dass die Undinger Posaunenchorbläser sehr engagiert, jung geblieben bis in die achtziger Jahre, motiviert und offen für Neues sind. Sie wollen nicht stehen bleiben: Die neuen Kirchenlieder und die neue Bläserliteratur seien eine echte rhythmische Herausforderung für jeden gestandenen Chor. Und die klassische Kirchenmusik werde mit ihm ganz sicher nicht zu kurz kommen. Die mit den Undinger Bläsern verabredete Probezeit bis Weihnachten lief mit dem zweitem Advent ab. »Die Chemie stimmt«, bestätigt Herrmann.
Übrigens hat der Undinger Posaunenchor seit ein paar Wochen 14 Mädchen und Jungen in seiner neuen Jungbläsergruppe. »Da kann Posaunenchor richtig Spaß machen«, betont Herrmann. (mek)