TROCHTELFINGEN. Da verlassen Jahrzehnte Erfahrungsschatz und kommunalpolitischer Kompetenz den Trochtelfinger Gemeinderat. Auf die längste Zeit als Trochtelfinger Kommunalpolitiker kann Walter Rist zurückblicken. Und das ist kein Pappenstiel: 40 Jahre hat er sich engagiert, im Ortschaftsrat und 25 Jahre als Stadtrat. Das nötigt Respekt ab. Und Applaus aus Gremium und Publikum bei der letzten Sitzung des alten und ersten Sitzung des neuen Gemeinderats. Wechselnde Gremien und Bürgermeister hat Walter Rist in seiner Zeit erlebt, die er rückblickend als »schöne Zeit« bezeichnet. »Es war mir eine Freude, hier mitzuwirken.« Auch wenn nicht immer alles eitel Sonnenschein war, auch mal heftig diskutiert wurde und es den einen oder anderen Disput gab. »Wir haben trotzdem viel erreicht und waren größtenteils konstruktiv unterwegs«, sagt Rist, der auch ein wenig Wehmut verspürt, wie er in einer kurzen Rede erklärte. Der neue Gemeinderat solle mit Freude und Willenskraft an die Arbeit gehen. »Ihnen, Frau Fischer, wünsche ich viel Erfolg mit dem neuen Gremium.« Was er aber niemandem wünsche, seien Situationen, die es in der Vergangenheit gab, als Stadträte vor Gemeinderatssitzungen beim Betreten des Rathauses von Bürgern angegangen worden seien, sich Vorwürfen gegenübersahen, als korrupt und Verräter beschimpft worden seien.
Zehn weitere Stadträte verabschiedet
Neben Walter Rist verabschiedete Katja Fischer zehn weitere Gemeinderäte aus ihrem Ehrenamt. Die meisten von ihnen erhielten auch eine Auszeichnung des Gemeindetags für ihr kommunalpolitisches Engagement. Den Ratstisch verlassen haben Karin Goerlich (geehrt für 25 Jahre Gremienangehörigkeit), Jürgen Klingenstein (20 Jahre), Peter Hack, Bernd Hummel, Edwin Mader und Marita Sauter-Storz (alle zehn Jahre) sowie Peter Häbe und Heike Kozel (beide 15 Jahre) , Ursula Kast (etwa ein Jahr) und Jochen Wittner (fünf Jahre), für die es keine offizielle Ehrung des Gemeindetags gab.
Ebenfalls geehrt mit einer Ehrennadel des Gemeindetags wurden die wiedergewählten Gemeinderäte Peter Lipp, Herbert Stelz und Armin Zeiler für jeweils 25 Jahre, Martin Tschöpe und der Hausener Ortsvorsteher Bernd Schäfer für jeweils 20 Jahre Gremienzugehörigkeit sowie Doris Wittner für zehn Jahre.
In den »Ehrenamts-Ruhestand« entlassen wurde der bisherige Mägerkinger Ortsvorsteher Ernst Zaia, der 2019 gewählt wurde. Zaia habe sich mit großem Engagement eingebracht, sich auch häufig als »seelischer Mülleimer« gefühlt, Anliegen und Themen aber immer respektvoll vorgebracht, sagte Bürgermeisterin Katja Fischer mit Dank. (GEA)