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Diese Partei wählt der Burladinger Ex-Trigema-Chef Wolfgang Grupp

Wolfgang Grupp blickt in seinem Podcast auf die bevorstehende Bundestagswahl. Der ehemalige Chef der Firma Trigema aus Burladingen erzählt, warum er sein Leben lang dieselbe Partei wählt und was er von der Brandmauer zur AfD hält.

Wolfgang Grupp, Ex-Chef des Textilunternehmens Trigema.
Wolfgang Grupp, Ex-Chef des Textilunternehmens Trigema. Foto: Bernd Weißbrod/dpa/dpa
Wolfgang Grupp, Ex-Chef des Textilunternehmens Trigema.
Foto: Bernd Weißbrod/dpa/dpa

BURLADINGEN. Die Bundestagswahl naht, sodass sich in der jüngsten Folge des Podcasts »Mal Grupp gesagt« alles rund um das große politische Ereignis drehte. Der Ex-Trigema-Chef Wolfgang Grupp nahm wie gewohnt kein Blatt vor den Mund. »Ich bin ein geborener Katholik, wähle mein Leben lang die CDU und bin Befürworter der Briefwahl«, sagte er im Gespräch mit dem Journalisten Reinhold Böhmer. Nur einmal habe er für die FDP gestimmt. Zu dieser Zeit habe Merz aber nicht kandidiert. »Wir brauchen Politiker, die für ihre Entscheidungen gerade stehen«, betonte er. Friedrich Merz sei ein starker Mann, der eher Probleme lösen könne als andere. Böhmer fragte Grupp, ob der Kandidat eine größere Rolle für ihn spiele als das Parteiprogramm. »Die CDU ist schon immer meine Partei gewesen.« Noch wichtiger aber sei die Person an der Spitze. 

»Soll Ihre Wahlaussage eine Wahlempfehlung sein?«, fragte Böhmer. »Für die Unschlüssigen, ja.« Aber nicht für die Trigema-Mitarbeiter. »Ein Arbeiter, der bisher immer SPD gewählt hat, wird sich von mir nicht umstimmen lassen. Jeder muss selber seine Meinung bilden, und kann wählen, was er will.«

Fall der Brandmauer, wenn das die Mehrheit will

Böhmer ging noch auf das heikle Thema des Falls der Brandmauer ein. »Würden Sie so etwas wollen?«, lautete die nächste Frage. Wenn die Mehrheit der Wähler das bevorzuge, müsse man das in einem demokratischen Staat akzeptieren, so Grupp. Er sei für ein Miteinander. Er gab zu, dass es bei Parteien wie die AfD, BSW und SPD Punkte gebe, wo er zustimme. »Deshalb muss ich sie aber nicht wählen.«

Der Moderator nannte bestimmte Punkte des Parteiprogramms und wollte wissen, wie Grupp dazu steht. »Sind Sie für die Abschaffung des Lieferkettengesetzes?« Das Gesetz betreffe ihn nicht, weil das Textilunternehmen keine Kleidung in Entwicklungsländern fertigen lassen würde. »Wir würden nie etwas beziehen, wofür Kinder arbeiten müssen. Das dulde ich nicht.«

Großzügigkeit darf nicht ausgenutzt werden

Ebenso ist der 82-Jährige gegen Waffenlieferungen an die Ukraine. »Die CDU wolle nicht nur weiter Waffen liefern, sondern auch noch Taurus-Raketen in die Ukraine schicken. Kann das in Ihrem Sinn sein?«, wollte Böhmer wissen. »Ganz sicher nicht, ich bin immer für den Frieden gewesen und habe auch deswegen die Petition für einen Waffenstillstand von Sahra Wagenknecht unterschrieben.« 

Weiter ging es um ukrainische Flüchtlinge und die Beziehung von Bürgergeld. Grupp sei nicht dafür, dass Ukrainer unter den Geflüchteten eine Sonderstellung genießen und dass sie »ohne Überprüfung alles gezahlt bekommen. Es ist allerhöchste Zeit, dass sich das verbessert«. Ferner wurde die Verschärfung der Grenzkontrollen thematisiert. Das könne er nachvollziehen. Die Großzügigkeit, die bisher geherrscht habe, dürfe nicht mehr ausgenutzt werden.

50 Prozent Steuerrabatt für die Reichen

Zuletzt wurde die Steuerentlastung der Reichen thematisiert. »Gebt denen, die für ihren Entscheidungen Haftung tragen, 50 Prozent Steuerrabatt«, schlug Grupp vor. Jene, die Fehlentscheidungen treffen, sollten allerdings dafür haften. Es sei keine Lösung, dass der Steuerzahler die Kosten für die Insolvenz übernehme.

Was für Grupp der ideale Wahlausgang wäre? »Wir brauchen eine starke Partei und nicht eine Drei-Partei-Regierung«, zeigte er sich überzeugt. (GEA)