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Aktuell Seuche

Die Schweinepest wird kommen

Die Afrikanische Schweinepest dürfte sich vermutlich zuerst bei Wildschweinen verbreiten, die exponierter sind als Hausschweine.
Wildschwein mit Ferkeln. FOTO: COLOURBOX
Wildschwein mit Ferkeln. FOTO: COLOURBOX

MÜNSINGEN. Wie erkennt man, ob die Afrikanische Schweinepest (ASP) im Revier ausgebrochen ist? »Das ist einfach«, sagte Thomas Buckenmaier, Leiter des Kreisveterinäramts Reutlingen, »dann liegen überall tote Wildschweine herum.«

Noch ist die Viruserkrankung nicht in Deutschland angekommen. Allerdings hat der Erreger die Bundesrepublik übersprungen, in Belgien wurden in diesem Jahr bereits 461 tote infizierte Schwarzkittel gefunden (Stand 4. Juni), im ganzen Jahr 2018 waren es gerade einmal 161. Das Hauptausbreitungsgebiet liegt in Osteuropa, der Virus ist aber in der Lage, beispielsweise als blinder Passagier in belasteten Lebensmitteln schnell große Entfernungen zu überbücken.

Schnitzelwecken-Theorie

Wenn beispielsweise ein Reisender Reste einer belasteten Mahlzeit achtlos aus dem Fenster wirft, den Wildschweinen zum Fraß: die Schnitzelwecken-Theorie. Experten gehen daher davon aus, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis erste Fälle auch in Deutschland auftreten. Langsam von Belgien her kommend oder schnell über die Autobahn, wo an Raststätten bereits Schilder auf den richtigen Umgang mit Lebensmitteln hinweisen und Zäune hungrige Wildschweine stoppen sollen.

Ein Ausbruch der Schweinepest hätte massive Folgen für die Mastbetriebe, auch wenn kein Hausschwein infiziert wäre. Ein Gebiet 15 Kilometer rund um den Fundort eines an ASP verendeten Wildschweins, gilt als gefährdeter Bezirk. Dort wird ein Transportverbot für Schweine verhängt. Sie dürfen weder in noch aus einem Betrieb im gefährdeten Bezirk verbracht werden, der Handel mit Schweinefleisch aus der Region käme für mindestens sechs Monate zum Erliegen. (GEA)