Logo
Aktuell Historie

»Die Nazis und die Psychiatrie« - neue Ausstellung in Zwiefalten

»Psychiatrie und Nationalsozialismus im deutschen Südwesten am Beispiel Zwiefalten« heißt die jetzt eröffnete Wanderausstellung am Zentrum für Psychiatrie (ZfP). Noch bis zum 15. März ist die Ausstellung in Zwiefalten zu sehen.

Die Wanderausstellung im Zentrum für Psychiatrie in Zwiefalten (ZfP) zeigt noch bis zum 15. März die Geschichte der ehemaligen Heilanstalt Zwiefalten. Foto: ZfP
Die Wanderausstellung im Zentrum für Psychiatrie in Zwiefalten (ZfP) zeigt noch bis zum 15. März die Geschichte der ehemaligen Heilanstalt Zwiefalten.
Foto: ZfP

ZWIEFALTEN. Die neue Wanderausstellung »Psychiatrie und Nationalsozialismus im deutschen Südwesten« ist vom Forschungsbereich Geschichte und Ethik in der Medizin für das Württembergische Psychiatriemuseum erarbeitet worden. Sie  beinhaltet die Ergebnisse vieler Jahre der Forschung von Mitarbeitenden und Doktoranden am ZfP Südwürttemberg zu den Jahren des Nationalsozialismus. Die in gut verständlicher Sprache von Dr. Bernd Reichelt, Prof. Thomas Müller und Mareike Reichelt gestaltete Ausstellung soll ein breites Publikum, auch ohne historische Vorkenntnisse, finden. Im hauseigenen Forschungsbereich wurden die Inhalte der Ausstellung von Bernd Reichelt, Prof. Thomas Müller, Mareike Reichelt, Dr. Uta Kanis-Seyfried und Katharina Witner erarbeitet und in die bestehende Forschung zum Thema im Land eingeflochten. Die Ausstellung besteht aus freistehenden und transportablen »Roll-ups«, die von der LEADER-Region Mittlere Alb gefördert wurden. Die Ausstellung hat ihre Premiere am Standort Zwiefalten. 

Geschichte der ehemaligen Heilanstalt Zwiefalten 

Im Mittelpunkt steht die Geschichte der ehemaligen Heilanstalt Zwiefalten. Sie wurde im Rahmen der NS-»Euthanasie« zu einer sogenannten »Zwischenanstalt« für die bei Münsingen gelegene Tötungsanstalt Grafeneck. Zugleich bekam die ehemalige Heilanstalt Zwiefalten vom Stuttgarter Innenministeriums ab 1939 mehrere unterschiedliche Funktionen zugeordnet. Beispielsweise wurde sie zur Sammeleinrichtung für jüdische Psychiatriepatienten aus Württemberg. Die Ausstellung fokussiert deutlich auf lokale und regionale Aspekte des Nationalsozialismus, auch um Geschichte greifbarer zu machen. Die Beziehungen zu Grafeneck werden ebenso aufgezeigt wie Verknüpfungen zu anderen regionalen Einrichtungen, wie beispielsweise zum Georgenhof bei Hayingen oder zum jüdischen Zwangsaltenheim in Tigerfeld. 

Die Ausstellung ist bis Donnerstag, 15. März, täglich im Verwaltungsbau des ZfP Südwürttemberg in Zwiefalten zu sehen. Der Eintritt ist frei. Mehr Informationen gibt es telefonisch. (eg) 

07373 10 3113